Chronische Atemwegserkrankungen gehören zu den weltweit häufigsten chronischen Erkrankungen. Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung; Anm.) dürften laut dem Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien jährlich etwa 510 Millionen Euro an direkten und indirekten Kosten verursachen, hieß es am Montag in einer Aussendung des Pharmakonzers GSK.

"Die beiden häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen sind die chronisch obstruktive Lungenkrankheit, kurz COPD, sowie Asthma. Schätzungen bezüglich der Prävalenz (Häufigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt; Anm.) dieser beiden Erkrankungen in Österreich variieren jeweils zwischen vier und zehn Prozent. COPD tritt dabei vermehrt in höheren Altersgruppen auf, während Asthma bereits im Kindesalter weit verbreitet ist", wurde in der Aussendung mitgeteilt.

Wer ist betroffen?

Das IHS hätte im Auftrag von GlaxoSmithKline (GSK) eine Abschätzung der ökonomischen Kosten von chronischen Atemwegserkrankungen in Österreich durchgeführt. Dabei wurden die Daten des Basisjahres 2014 analysiert. Die Betrachtung der Kosten erfolgte anhand von drei Kostenkategorien: direkte medizinische Kosten (Versorgung in Spitälern oder Arztpraxen, stationäre Rehabilitation, verschreibungspflichtige Arzneimittel, Patiententransporte und therapeutische Hilfsmittel), direkte nicht-medizinische Kosten (z.B. Kranken- und Pflegegeld, Invaliditätspensionen, Pensionen für Hinterbliebene) sowie indirekte Kosten (Produktivitätsverluste). "Über alle Kostenkategorien hinweg betragen die Kosten der chronischen Atemwegserkrankungen in Österreich laut Berechnungen des IHS somit 508 Millionen Euro - dies entspricht 0,15 Prozent des BIP im Jahr 2014", lautet gemäß GSK die Hauptaussage.

Die direkten medizinischen Kosten belaufen sich laut den Berechnungen auf 267 Millionen Euro, also mehr als die Hälfte der Gesamtkosten (0,9 Prozent der Gesundheits- und Langzeitpflegeausgaben im Jahr 2014). Der größte Teil entfällt dabei mit 163 Millionen Euro auf verschreibungspflichtige Medikamente - dies entspreche rund fünf Prozent der gesamten Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente im Jahr 2014. Für die Versorgung von Patienten in Arztpraxen seien rund 40 Millionen Euro ausgegeben worden.

Die Kategorie der indirekten Kosten misst die auf die Erkrankung zurückzuführenden Produktivitätsverluste aufgrund von Krankenständen, Invalidität sowie vorzeitiger Sterblichkeit, welche durch chronische Atemwegserkrankungen verursacht werden. Gemäß dem Modell des IHS belaufen sich diese ökonomischen Kosten in Österreich auf EUR 238 Millionen oder 0,07 Prozent des BIP. Die Studie wurde im November 2017 beim ISPOR-Kongress (International Society of Pharmaeconomics and Outcome Research) in Glasgow im November 2017 als Poster präsentiert und vor kurzem auf der Website des IHS publiziert.