Der Bus eines Tiroler Reiseunternehmens war von der Hirschbichlalm in Richtung Melchboden in Tirol unterwegs, als der 76-jährige Fahrer bewusstlos in den Mittelgang stürzte. Das Fahrzeug fuhr daraufhin ungelenkt weiter und streifte den bergseitigen Hang.

Der Fahrgast Gilbert Sand (65), ein Pensionist aus dem Elsass, bremste den Bus noch rechtzeitig, bevor er rund 100 Meter ins Tal abstürzen konnte. Bereits die Hälfte des Fahrzeugs ragte über den Fahrbahnrand hinaus. Ein als Leitschiene dienender Baumstamm bohrte sich in den vorderen Teil des Busses, was das Fahrzeug zusätzlich bremste. Der Vorfall machte weltweit Schlagzeilen. Gilbert Sand brach sich bei seinem mutigen Einschreiten das Schienbein, lag sechs Wochen im Spital. Als ihm der Präfekt des Elsass, Jean-Luc Marx, in Straßburg den Orden verlieh, hatte er Tränen in den Augen. 

Der Bus bohrte sich am Ende in einen Baumstamm
Der Bus bohrte sich am Ende in einen Baumstamm © APA (Polizei Zell am Ziller)

Ebenfalls ausgezeichnet wurde der 40-jährige Pierre Klin, der sich nach der heldenhaften Rettung durch Gilbert Sand um die Evakuierung und Erstversorgung der Insassen gekümmert hatte. Klin ist selbst Busfahrer und gehörte der Urlaubergruppe an. Insgesamt neun Menschen mussten nach dem gefährlichen Zwischenfall ins Krankenhaus gebracht werden.