Gegen einen Tiroler Ordensmann und Geschäftsführer eines Gastronomiebetriebs wird ermittelt, weil er einen jugendlichen Lehrling missbraucht haben soll. Laut einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Donnerstagsausgabe) leitete die Polizei Ermittlungen ein, zudem wurde der Ordensbruder von der Provinzleitung beurlaubt. Diese zeigte sich in einer Aussendung "zutiefst betroffen".

Seelsorger

"Wir verurteilen entschieden jede Form sexuellen Missbrauchs. Wir vertrauen jetzt auf eine rasche und vollständige Klärung der Vorwürfe und hoffen, dass auf diese Weise dem mutmaßlichen Opfer Gerechtigkeit widerfahren kann", so die Provinzleitung. Beim Beschuldigten handle es sich um einen Ordensbruder ohne Priesterweihe, der nicht in einem seelsorglichen Dienst gestanden sei. Zudem habe zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Vorwürfe die Gefahr einer Tatwiederholung nicht mehr bestanden, hieß es.

Ordensmann war auch Chef

Laut TT kam der mittlerweile 18-Jährige im Sommer 2015 allein nach Tirol, um eine Lehre in einem Tourismusbetrieb zu absolvieren. Der Ordensmann und gleichzeitig Chef des Lehrlings soll den Jugendlichen während seiner Tätigkeit mehrmals missbraucht und sexuell bedrängt haben. Ende Mai erstattete der 18-Jährige dann Anzeige.

Seitens der Diözese Innsbruck liege die Anzeige bei der Stabsstelle für Kinder- und Jugendschutz, hieß es: "Mit ihrem Verantwortlichen haben wir uns unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorwurfs in Verbindung gesetzt und unsere volle Kooperation zugesichert".