Bei einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Grünbach am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) sind in der Silvesternacht vier Männer verletzt worden. 25 unversehrt gebliebene Asylwerber wurden mittlerweile in Notquartieren untergebracht. Das Feuer war laut der Landespolizeidirektion Niederösterreich in einem Zimmer in der Mansarde entstanden und breitete sich auf das Dach aus.
Feuer brach gegen 1.30 Uhr aus
Als das Feuer gegen 1.30 Uhr ausbrach, befanden sich 29 Flüchtlinge im Haus, die zum Teil durch das Stiegenhaus flüchteten, aber auch in Panik über einen Balkon auf ein niedriggelegenes Vordach eines Zubau ins Freie sprangen. Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos zogen sich dabei drei Männer u.a. Knochenbrüche zu, ein weiterer erlitt eine Rauchgasvergiftung. Die vier Verletzten im Alter von 19 bis 32 Jahren wurden nach der Erstversorgung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert und stationär aufgenommen.
Der Dachstuhl des Gebäudes geriet in Vollbrand. 150 Feuerwehrleute standen im Löscheinsatz, der unter schwerem Atemschutz und mit Einsatz einer Drehleiter durchgeführt wurde. Sturmböen und Minustemperaturen sorgten für schwierige Bedingungen, sagte NÖ Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Um 5.15 Uhr wurden die Löscharbeiten abgeschlossen und eine Brandwache eingerichtet.
Die unversehrt gebliebenen Asylwerber wurden zunächst in der Hauptschule des Ortes versorgt und von einem Kriseninterventionsteam betreut. Das Rote Kreuz stand laut "144 Notruf NÖ" mit 33 Mitgliedern und vier Ärzten im Einsatz.
Gebäude wohl länger unbewohnbar
Das Gebäude dürfte für längere Zeit unbewohnbar sein. Es darf wegen der entstandenen Schäden bis zur Begutachtung durch einen Bausachverständigen nicht betreten, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Die Erhebungen hinsichtlich der Brandursache seien noch im Laufen, ein Ergebnis werde aufgrund der zahlreichen anstehenden Befragungen erst in einigen Tagen erwartet. Den bisherigen Aussagen zufolge ging das Feuer von einem Zimmer aus, in dem sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Männer aufgehalten hatten, wurde also nicht durch Einbringen fremder Zündquellen verursacht, so die Landespolizeidirektion.