Im Saal 203 des Wiener Straflandesgerichts hat am Dienstag im Prozess gegen den deutschen Demonstranten weiterhin Uneinigkeit zwischen den befragten Polizisten über den Einsatz von Steinen als Wurfgeschoße durch die Demonstranten geherrscht. Während einige Beamte "alles Mögliche" wahrnahmen, sich auf Steine aber nicht festlegen mochten, haben andere faustgroße natursteinartige Geschoße bemerkt.

Die Übergriffe sollen auch eher spontan auf die am Stephansplatz stationierten Polizisten gewirkt haben. Nach dem Befehl, die Straßensperre Richtung U-Bahn freizugeben, sei kurze Zeit allgemeine Verblüffung ausgebrochen. "Das Gegenüber war gleichermaßen baff wie wir", sagte ein Polizist im Zeugenstand.

Einer der Beamten kritisierte zudem das Vorgehen am Stephansplatz vor Beginn der Eskalation. Der Gruppenkommandant äußerte Unverständnis, weshalb bei Einsetzen des Gedränges und dem Versuch der Demonstranten, den Polizeikordon zu durchbrechen, nicht gleich eingeschritten wurde: "Ich hätte das Pfefferspray schon ziehen wollen, dann dachte ich mir aber, dann sind wir wieder schuld. Und dann ist es auch schon los gegangen."