Wie immer man das jähe Ende der alten Bundesregierung empfunden haben mag: Das für Ende des Jahres angekündigte Pflegekonzept für Österreich hat sich jedenfalls erledigt.

Und so macht eben jeder weiter wie bisher: Die Steirer beschließen, 100.000 Euro für Werbemaßnahmen freizugeben, um ausreichend Schüler in die Gesundheits- und Krankenpflegeschulen des Landes zu bekommen. Die Tiroler setzen ihre Strukturreform um und bauen das Angebot an mobilen Pflegediensten aus. Die Burgenländer wiederum wollen ein Gesetz verabschieden, wonach sich Angehörige künftig in der Pflege ausbilden lassen – um dann Verwandte auf Landeskosten pflegen können. Auch der Nationalrat ist nicht faul: Das Pflegegeld wird ab 2020 alljährlich erhöht. Das bedeutet freilich nicht den Weltuntergang: Alle Seiten sind ernsthaft um die bestmögliche Pflege bemüht.

Nur ist das keine Dauerlösung. Das war die 2016 noch gefeierte Verlängerung des Pflegefonds nicht. Und das wird die im anlaufenden Wahlkampf gepriesene Valorisierung des Pflegegeldes nicht sein. Bund und Länder müssen den riesigen Fleckerlteppich aus Angeboten, Modellen, Entlohnungen und Regeln einmotten.