Der Grundgedanke zum neuen ärztlichen Bereitschaftsdienst in der Steiermark ist gut. Allgemeinmediziner sollen Patienten in Visitendiensten vor Ort und zu Hause versorgen. In Tagesrandzeiten und am Wochenende, als zeitgemäßer Service für die Bevölkerung.

Klar ist aber auch: Das neue Bereitschaftssystem hat Anlaufschwierigkeiten. Technisch, bei Diensten und im Detail. Dazu brechen alte Ressentiments zwischen Ärzteschaft, Gesundheitsfonds und GKK auf.

Wer jetzt aber aufs alte System verweist, hat ein echtes Argumentationsproblem. Die Versorgung war alles andere als perfekt. Man musste das System verändern.

Vielleicht sollten die, die im Hintergrund zündeln, eines überlegen: Floppt der Bereitschaftsdienst, wird das Land reagieren müssen. Es geht um die Patienten, nicht um Ärztekammer, GKK oder Gesundheitsfonds. Eine Option sind externe Versorger, die die Jobs niedergelassener Ärzte übernehmen würden.

Das will aber niemand. Das Land benötigt seine Allgemeinmediziner. Aber es braucht das Verständnis aller Institutionen, dass es so nicht mehr weitergeht. Viele der Kritikpunkte sind ja berechtigt. Dafür sind Lösungen gefragt, keine alten, aufgewärmten Konflikte.