Manuel Feller ist selten um eine Antwort verlegen. Und er ist auch, sagen wir einmal so, nicht gerade Paradeabsolvent der diplomatischen Akademie. Feller sagt, was Sache ist, ohne Rücksicht auf Verluste.

In diesem Fall eben, dass der Hang in Flachau nicht mit denen, die normal gefahren würden, zu vergleichen ist. Da hilft es auch wenig, dass Hermann Maier Namensgeber der Strecke ist. Und dass die beiden Flachau-Slaloms, wie auch jene in Chamonix, auf „Märchenwiesen“ gefahren würden.

Nicht falsch verstehen: Jeder, der den Hang in Flachau schon gefahren ist, weiß, dass eine Märchenwiese die Hermann-Maier-Strecke hinunter für Anfänger wohl ähnlich schwierig wäre, wie Kitzbühel und Wengen für gute Skifahrer. Und ebenso nicht falsch verstehen: Auch Manuel Feller weiß, dass ein vermeintlich „einfacher Hang“ es nicht einfacher macht, zu gewinnen. Und ihm wird wohl auch bewusst sein, dass er sich mit der „Märchenwiese“ selbst unter Druck setzt.

Das Positive aber daran ist: Der Sport braucht Typen wie Feller wie einen Bissen Brot. Typen mit Ecken und Kanten, nicht immer glatt gebürstet, mitunter kratzig. Typen, die Geschichten schreiben und Geschichten liefern. Ob bei den Klassikern oder auf der Märchenwiese ist fast egal.