Wien, Bundeshauptstadt und Denk-Reaktor der Republik: Die bedufteten U-Bahngarnituren, wegweisendes Projekt der Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ), fahren zwar nicht mehr. 21.000 von 37.000 Voting-Teilnehmer stimmten am Ende gegen die Fortführung dieses Pilotprojekts.

Nun aber eine weitere Innovation, die gewissermaßen an das andere Ende olfaktorischer Wahrnehmung führt: Das erste Wiener Beschwerdeklo wurde eröffnet. Betritt man die öffentliche Toilette in Neubau, ist eine Beschwerdeflut als Audioinstallation zu hören: Aufgenommenes Gesudere als fünfminütige Schleife. Danach können Klogänger ihre ganz persönliche Raunzerei einsprechen.

Schön! Wien ist ja überaus stolz auf seine patentierte Übellaunigkeit, sie steckt in der Stadt-DNA, wird in Reiseführern lobend erwähnt und von Kellnern bereitwillig ohne Aufpreis (!) vorgeführt. Das Häusl sei "Hommage an den berühmten Wiener Grant", so Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) stolz. Jeder wie er kann. Die Touristen stehen bereits Schlange.