Ursula von der Leyen, die neue EU-Kommissionspräsidentin, ist eine gute, kluge Wahl, auch wenn die Kandidatin aus dem Hut gezaubert werden musste. Sie ist eine modern und europäisch denkende Politikerin, die Weltläufigkeit und Durchsetzungskraft verkörpert: eine liberale Konservative auf der Höhe der Zeit, mehr frankophil als deutsch. Sie hat das Familienbild der CDU an die Gegenwart herangeführt. Sie ist als sechsfache, beruflich erfolgreiche Mutter eine Ermutigung. Selbst wenn ein privilegiertes Milieu den Balanceakt erleichtern mag: Das starke Zeichen bleibt. Es ist ein Bündel aus Vorzügen und Fähigkeiten, die diese Frau, die erste seit 50 Jahren, für das Spitzenamt befähigt. Die Entscheidung, aus Not geboren, ist ein Glücksfall.