Selbst herbst-Kenner wirkten in den letzten Wochen ein bisschen ratlos. Ekaterina Degot engagierte eine Vielzahl von Kuratoren, verriet das Programm nur scheibchenweise, präsentierte das Endresultat erst jetzt, mitten in der Ferienzeit. Ein gedrucktes Programm gibt es nicht vor September.

Dazu raunte halb Kultur-Graz von chaotischen Abläufen hinter den Kulissen, lokale Institutionen und potenzielle Produktionspartner fürchteten, dass sie übergangen würden. Jüngst hieß es gar, Degot hätte dem Aufsichtsrat Bericht erstatten müssen, weil einige langjährige wichtige Mitarbeiter das Festival verlassen. Offiziell spricht man von normalen Personalwechseln, man genieße vom Aufsichtsrat in allen Belangen Rückhalt.

Nüchtern betrachtet macht Degot, was alle Welt von ihr erwartet hat:
Sie krempelt das Festival um, konzipiert es neu. Nachdem sich in zwölf Jahren von Veronica Kaup-Hasler auch Routine eingeschlichen
hatte, ist das nötig.