Google weitet eine Sensibilisierungskampagne aus, um grassierenden Fehlinformationen über ukrainische Kriegsflüchtlinge entgegenzutreten: Die Aufklärungsvideos – nun auch auf Deutsch – sind im Herbst und Winter 2022 in Polen, Tschechien und der Slowakei bereits jeweils von fast einem Drittel der Bevölkerung angesehen worden. Über 37 Millionen Mal wurden sie aufgerufen.

Die seit fast einem Jahr tobende russische Invasion ist – anders als die meisten bisherigen Kriege – tatsächlich ein Konflikt auf allen Ebenen: In russischen Social-Media-Kanälen werden die um Ihr Leben Fürchtende seit Monaten dämonisiert, auch in Europa droht mit fortlaufender Kriegsdauer die Stimmung allmählich zu drehen.

Desinformationsgeschichten über ukrainische Kriegsflüchtlinge zielen stark darauf ab, sie als eine Bedrohung für den Wohlstand und die Identität der EU-Bürger darzustellen, hält Google fest. Die Taktik: Unwahre Geschichten, oft mit manipulierten Videos und irreführenden Bildern, werden als seriöse Berichte ausgegeben. Man denke etwa an die sich hartnäckig haltende Mär, wonach Ukrainer im Westen vor allem mit Karossen deutscher Nobelhersteller auftauchen und sich ausgedehnten Fronturlaub gönnen.

Zivilisten zu kriminalisieren, die vor einem anhaltenden Krieg in Europa flüchten müssen, ist Kalkül aus der untersten Schublade – und zudem eine perfide Konfliktausweitung. Fakeschleudern schreien vor allem nach zweierlei: nach klarer Vernunft und einer kompromisslosen Gegenwehr.