Es wird wärmer. Hunderte Unternehmer, Manager, Politiker und statusbewusste Bürokraten reisten deshalb mit Privatjets zum aktuellen Klimagipfel nach Glasgow. Jenseits der vollmundigen Verkündigungen und halbherzigen Beschlüsse, die in diesen Tagen verlautbart werden, war der Auftakt dieser Konferenz vorab eine CO₂-Orgie. Natürlich, in Hinblick auf die weltweit ausgestoßenen Treibhausgase fällt das kaum ins Gewicht. Aber hören wir nicht ununterbrochen, dass es auf jeden einzelnen ankommt und auch noch der kleinste Verzicht einen Beitrag zum Klimaschutz darstellt? In einer Zeit, in der Symbolpolitik in vielen Bereichen wichtiger geworden ist als die Gestaltung der Realität, mutet es einigermaßen zynisch an, wenn die selbsternannten Retter der Welt sich eben jener Mittel bedienen, an denen die Erde angeblich so leidet.