Welche Geschichte wird von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Erinnerungen bleiben? Mit Sicherheit ihr überraschtes „Ähm“, ihr fragender Blick auf den im Herrschersessel thronenden türkischen Präsidenten und den im anderen Barocksessel sitzenden Ratspräsidenten Michel. Ohne „Ähm“ wäre Sofagate kaum zu Sofagate geworden. Und Europapolitiker würden nicht weiterhin fragen, warum Michel nicht aufgesprungen ist, seinen Platz angeboten hat und selbst auf das gelbe Sofa ausgewichen ist. Er selbst schläft ja jetzt nicht gut und wünscht sich, alles wiederholen zu können, um „die Sache zu reparieren“. Also seinen Sessel anzubieten. Aus Höflichkeit, nicht wegen des Protokolls. Immerhin hat der Vorgänger von Leyen, Jean-Claude Juncker, die Welt wissen lassen, dass Sofagate kein Sofagate ist, weil protokollarisch die Kommissionspräsidentin Nummer 2, der Ratspräsident Nummer 1 sei. Auch er sei ab und zu auf dem Sofa gesessen. Was er nicht sagte: Er reagierte nicht mit „Ähm“.