Sie sind erschütternd, die Berichte jener Menschen, die seit Monaten mit ansehen müssen, wie ihre Angehörigen in Heimen vereinsamen. Nicht wenige haben überlegt, Eltern nach Hause zu holen, um dann zu erkennen, dass eine 24-Stunden-Betreuung mit erwerbstätigen Familienangehörigen nicht umsetzbar ist. „Wenn ich meine 92-jährige Mutter besuche und weiß, dass sie dann wieder eine ganze Woche niemanden mehr sehen darf, kommen mir jedes Mal die Tränen. Diese Einsamkeit sieht offensichtlich niemand“, erzählt ein erfolgreicher Manager. Wie anders ist auch erklärbar, dass an eine Lockerung der 30-Minuten-Besuchsbeschränkung pro Woche selbst in jenen Altersheimen, in denen alle geimpft worden sind, noch immer nicht gedacht ist. „Unmenschlich, unerträglich, nicht länger zumutbar“, hat der Pensionistenverband die Besuchsbeschränkungen in immunisierten Heimen bezeichnet. Es sei erschütternd, in welcher psychischen Notlage sich Bewohner befinden würden.