Die vielen Stunden in Gerichtssälen haben ihn geprägt und zu einem gelassenen Kenner der  menschlichen Seele geformt. Alfred Lobnik, der einen wunderbar nüchternen Leitartikel über das Gezerre um Impfungen in unserem Land verfasst hat, beginnt mit einer allgemeinen ethnologischen Erkenntnis: „Wer von der Neiddebatte um Politiker, die sich angeblich oder tatsächlich bei der Impfung vordrängen, überrascht ist, kann nicht in Österreich aufgewachsen sein.“ Lobnik begründet seinen Schluss mit Beobachtungen in Warteschlangen: „Wie Österreicher sich anstellen, um etwas zu bekommen, gehört ja fast schon zum immateriellen Weltkulturerbe: In Haufenform, damit keiner so genau weiß, wer als Nächster dran ist.“