Die Welt wird bunter, keine Frage. Das hat weniger mit Diversität, Multikulturalität und Toleranz zu tun, sondern mit der Zunahme von Ampeln, die allerorten aufleuchten. Neben dem Verkehrsgeschehen, das seit den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts von Ampeln geregelt wird, sind es vor allem die Corona-Ampeln, die uns seit geraumer Zeit neue bunte Landschaften bieten, die im Wochenrhythmus ihre Farben ändern können. Neben den offiziellen Ampelschaltungen, die auf Empfehlungen der Ampelkommission zurückgehen, gibt es auch eigene Ampeln für das Schulwesen, sodass eine geampelte Schulstandortkarte eine ganz andere Farbenpracht aufweisen kann als die Ampelkarte der Erwachsenen. Nicht genug damit, überzieht die Europäische Union den Kontinent mit wiederum anderen Kriterien gehorchenden Ampelfarben. Was unter ästhetischen Gesichtspunkten reizvoll sein kann, erweist sich als Mittel im Kampf gegen die Pandemie als höchst problematisch.