Slowenien hat die Corona-Epidemie eigentlich schon Mitte Mai für offiziell beendet erklärt. Trotzdem ist sie natürlich ein Thema, wenn Bundeskanzler Sebastian Kurz auf seinem ersten bilateralen Auslandsstaatsbesuch seit dem Lockdown im März heute  in Laibach Sloweniens Ministerpräsident Janez Janša trifft. Beide vereint ein jedoch  weit über ein wirksames Corona-Grenzregime hinausgehendes, Interesse der Nachbarschaftspolitik mit den Westbalkanländern und deren Weg in die Europäische Union. Teil permanenter Koordination sollte auch die Migrationspolitik, zum Beispiel nach dem Vorbild Skandinaviens, sein.  Zugleich geht es auch um  engere Zusammenarbeit Mitteleuropas für ein stärkeres gemeinsames Auftreten in Brüssel (und nicht nur mit den frugalen Vier). Aktuell abzustimmen sind EU-Positionen von Brexit bis Weißrussland sowie gegenüber der Türkei im aktuellen Griechenland-Konflikt und bezüglich weiterer  Sanktionen gegen Russland nach dem Nawalny-Giftanschlag. Gerade Letzteres ist für Slowenien so heikel wie für Österreich mit wichtigen Wirtschaftsinteressen (OMV, Raiffeisen uam.) in Russland. Als im Vorjahr Chinesen den einstigen Nationalstolz Gorenje übernahmen, wanderte gleich einmal die Kühlgeräte-Produktion nach Serbien, weil von dort aus der russische Markt bedient werden kann.