Dichter Nebel. So hieß es unlängst in einer Wetterprognose. Eine klare, aber betrübliche Aussage. Dennoch: Sie löste Irritation aus. Womöglich gab es einen Dichter namens Nebel, der einst aus seinem Namen eine Tugend machte und sich entschloss, Gedichte zu schreiben. Nebelgedichte eben. Und siehe da, die Suche ergab einen Volltreffer. Im 18. Jahrhundert schüttelte ein Poet namens Erwin Freiherr von Nebel Selbstgereimtes aus dem Ärmel. Es waren meist stümperhafte Vierzeiler, vorgetragen vom Dichter auf kleinen Dorfplätzen; dies brachte ihm doch den einen oder anderen Hochruf ein. Daraus resultierte der Hochnebel, dem alsbald weitere Benennungen folgten, bis hin zur Nebelsuppe. Erwin Nebel hat sich ein Gedenken verdient: Er ist unter uns. Speziell, wenn draußen das herrscht, was er einst besang. Dichter Nebel. Der verhindert im Freien sogar die Lektüre dieser Zeilen.
Da nn i st au c h hi er f ast n ix z u se h en.