Im deutschen Oberhausen feiert heute eine rüstige Dame mit Bubikopf ihren 90. Geburtstag: Marita Lorenz. Hier ihre Geschichte in kürzester Form.

Die Tochter eines deutschen Kapitäns und einer amerikanischen Tänzerin überlebte mit ihrer Mutter eine Haft im KZ Bergen-Belsen. Mit 19 Jahren begleitete sie ihren Vater auf dessen Kreuzfahrtschiff „Berlin“ nach Havanna. Die Revolutionäre aus der Sierra Maestra waren gerade acht Wochen an der Macht.

Fidel Castro kam an Bord und verliebte sich spontan in Marita; wenig später ließ er sie mit einem Flugzeug nach Kuba holen. Acht Monate lang lebte sie als Geliebte des Comandante im 24. Stock des Hilton-Hotels.
Während eines USA-Besuches, sie war schwanger, entführte sie die CIA, unterzog sie im betäubten Zustand einer Zwangsabtreibung und machte sie per Gehirnwäsche zur vorerst glühenden Castro-Gegnerin.

Mit tödlichen Tabletten ausgestattet, kam sie nach Havanna zurück, um Fidel im Auftrag des US-Geheimdienstes zu ermorden. Ihr avisiertes Honorar: zwei Millionen US-Dollar.

Doch Lorenz schüttete das Gift ins Klo und ging stattdessen mit Castro wieder ins Bett. Später sollte die Deutsche mit dem venezolanischen Diktator Marcos Pérez eine Tochter bekommen. Über ihn geriet sie in Kontakt mit Mafiagrößen wie Meyer Lansky und auch mit Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald.

Die CIA verfolgte Lorenz weiterhin und ließ sie samt Tochter bei den Yanomami im Amazonas aussetzen, auf dass sie von ihnen getötet werde.

Wurde sie aber nicht: Ein von ihrer Mutter finanzierter Suchtrupp fand die beiden nach Wochen wohlbehalten wieder.

In „Lieber Fidel – Mein Leben, meine Liebe, mein Verrat“ (List-Verlag) erzählt sie alles selbst.

Alles Gute zum Geburtstag, Señora Lorenz, und natürlich hasta la victoria siempre!