Warum Parteien zunehmend auf Quereinsteiger zurückgreifen, ist evident. Genährt vom Unbehagen an der etablierten Politik, die sich im täglichen Klein-Klein verschleißt, beim Bohren harter Breiter unvermutet auf Granit stößt, die Lebenswirklichkeiten nicht mehr wahrnimmt, ist die Versuchung groß, knapp vor den Wahlen attraktive oder populären Köpfe zur Stimmen-Maximierung in die politische Arena zu holen. Das ist per se nichts Schlechtes, denn die Durchflutung der Politik mit Persönlichkeiten, die andere Biografien aufweisen, ist wünschenswert angesichts hermetisch abgeschlossener Parteikaders, die einen Großteil ihrer Energien für interne Stellungskriegen aufwenden.