Es ist ein aufwühlender neuer Fall am LKH-Uniklinikum Graz: Ein Transplantationspatient hätte endlich ein Spenderherz gehabt und war schon in der Klinik. Aber es fehlten Chirurgen, die hätten operieren können.

Der Patient kam nicht zu Schaden. Aber dass dann in den LKH-Unterlagen der offizielle Grund („Infekt“ des Patienten) neben den inoffiziellen Gründen (Arzt muss zum Flugzeug) vermerkt wird, zeigt, dass sich Mitarbeiter nicht mehr zu helfen wissen. Sie wollen keine Gründe mehr vorschieben. Sie wollen Patienten helfen, aber sie können nicht. Das ist ein Organisationsproblem, das gelöst werden muss.

Man hätte wissen müssen, dass Chirurgen fehlen. Und in einer funktionierenden Organisation wäre bekannt gewesen, dass der Transplantationspatient aufgrund bestimmter Vorerkrankungen ein spezielles Herz gebraucht hätte. Trotzdem kam der Patient an die Klinik,
voller Hoffnung. Und wurde wieder enttäuscht.

Hier geht es um Leben und Tod. Dieses System muss funktionieren: Dafür gibt es Verantwortliche, die man zur Rechenschaft ziehen kann. Wenn Ressourcen fehlen oder die Organisation krankt, dann ist es an der Zeit, das offenzulegen. Das Schweigen ist keine Lösung mehr.