Die Art und Weise, mit der auf ORF III der heutige Opernball einbegleitet worden ist, war exzessiv, beinhaltete aber auch Informatives: etwa die Originalübertragung von 1973. Eine Ansagerin mit verwegen tiefem Ausschnitt saß da in einer sterilen „Fernseh-Bar“, wo der Altmeister des gepflegt gelangweilten Interviews, Heinz Fischer-Karwin, Hof hielt: Man bat vor allem wortkarge Sportler zum Gespräch, eine Turmspringerin, eine Leichtathletin. Und FranzBeckenbauer, der berichtete, wie brutal Südländer spielen, wenn sie hinten liegen. HelmutZilk interviewte den rechtsdrehenden Medienmogul Axel Springer, der zu Protokoll gab, als „Liberal-Konservativer“ gut mit einer sozialistischen Regierung zusammenarbeiten zu können. Die Edelsozialisten jener Zeit, Franz Jonas, Bruno Kreisky und HannesAndrosch, fügten sich nahtlos in den staatstragenden Fasching.