Sie spendet für SOS-Kinderdörfer, fußmalende Künstler, die ihr vor Ostern und Weihnachten immer Billets schicken. Ob sie weiter für die Caritas spenden wird, überlegt sie sich ernsthaft. Was diese Frau empört? Dass der Caritas-Präsident zur Reform der Mindestsicherung sagte, wenn „eine Mutter ab dem dritten Kind dieses nur mit 1,43 Euro pro Tag ernähren, kleiden und ihm Wohnraum bieten soll, hat das mit Gerechtigkeit nichts zu tun“. Da unterscheide er sich nicht mehr von Populisten mit ihren Viertelwahrheiten. Wobei 1,43 Euro pro Tag nicht einmal mehr eine Viertelwahrheit sei, sondern aufgrund der gesamten Unterstützungsleistungen für Familien einfach nur mehr eine „böse Verzerrung“. Was ich ihr antwortete? Dass Verkürzungen oft nötig sind, um gehört zu werden. Dass manche deshalb auch mit dem Güllewagen über rote Teppiche fahren, um mit ihrer Kritik nicht unterzugehen. Oft seien Vergleiche aber passend – wie der Hinweis der Caritas, niemand käme auf die Idee, für die Versorgung eines Beinbruchs um Spenden zu bitten. Beim schwierigsten Wegstück, beim Sterben in Hospizen, sei dies aber nötig und müsse schnellstens geändert werden. Eine Forderung, der sie zustimmte.