Margit Kraker ist keine profilierungssüchtige Scharfmacherin. Wenn sie ihre Stimme erhebt, wägt sie ihre Worte genau ab. Noch dazu war die jetzige Rechnungshofpräsidentin früher Bürochefin eines ÖVP-Landeshauptmanns. Ihr eine anti-türkis-blaue Agenda vorzuwerfen ist hanebüchen.

Wenn Kraker und ihre Mitarbeiter nun feststellen, die Berechnungen zur Kassenfusion seien einfach nicht nachvollziehbar, sollten in der Koalition alle Alarmglocken schrillen. Um die Bürger für ihre Politik zu gewinnen, jongliert die Koalition gern mit Zahlen: 4000 zusätzliche Polizisten, 100.000 weniger Arbeitslose, Budgetüberschuss im nächsten Jahr, eine Milliarde Einsparung durch die Fusion, milliardenschwere Steuerentlastung für alle Österreicher ab dem Jahr 2020.

Sollte sich herausstellen, dass die meisten Versprechen budgetär auf Sand gebaut sind, wäre es um die Glaubwürdigkeit der Regierung geschehen.