Lange - zu lange? - hat er geschwiegen, dafür reagierte er jetzt offenbar sehr wohlüberlegt, der türkischstämmige deutsche Fußball-Nationalspieler Mesut Özil. Seit gestern Abend ist er es nicht mehr, erklärte via drei Twitter-Meldungen seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft. Er reagierte damit auf das Nachspiel im DFB nach der Fußball-Weltmeisterschaft. Da wurde Özil und die Diskussion um sein umstrittenes Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan indirekt die Schuld am blamablen Ausscheiden in der WM-Vorrunde gegeben. Die öffentliche Diskussion in Deutschland sei zu belastend für das Team gewesen, suchten DFB-Präsident Reinhard Grindel und Team-Manager Oliver Bierhoff nach Ausreden. Vor der WM hatten sie sich eine Debatte über Özil verbeten, schirmten ihn ab, untersagten ihm mutmaßlich eine öffentliche Stellungnahme. Da hätte Özil noch gute Dienste leisten sollen. Nach der WM war alles anders und Özil zum Freiwild erklärt. Sponsoren rückten von dem Spieler ab.