Abends von Emma und ihren Eltern einen Brief bekommen, der ans Herz ging. Emma ist ein junges Mädchen und besucht seit kurzem die Volksschule. Der handgeschriebene, eingescannte Brief selbst war nicht an mich gerichtet, sondern an die verstorbene und gestern in Stille beigesetzte Christine Nöstlinger. Die Nachricht vom Tod kam spät, zu einem Zeitpunkt, als die Zeitung weitgehend fertig war. Dann begannen in routinierter Eile die Noteingriffe. Donald Trumpsmanierenbefreite England-Visite flog als Aufmacher von der Titelseite, auch der kluge Fußball-Essay des Schriftstellers Günter Eichberger rückte vom „Thema des Tages“ nach hinten auf die Kultur, wo die samstägigen „Bücher der Woche“ die Bücher der nächsten Woche wurden. Derweil schrieb Martin Gasser, Neuzugang im Kulturressort und bekennender Dschi-Dsche-i Wischer-Fan, an seinem Nachruf, den er mit einem persönlichen Dank schloss und der den Titel „Die Menschen lieb haben“ trägt.