Kommt Weihnachten, kommt „Michel aus Lönneberga“: Man muss kein Prophet sein, um die beliebte schwedische Kinderserie als alljährlichen Fixstarter im TV-Programm im Dezember zu vermuten.

Astrid Lindgren (1907–2002) kam der freche Lausbub aus Småland in den Sinn, weil ihr dreijähriger Enkelsohn, den sie beaufsichtigte, aus Leibeskräften brüllte. Daraufhin fragte sie ihn, ob er denn wissen wolle, was Michel schon wieder angestellt hat. Aus den gut funktionierenden „Beruhigungsgeschichten“ wurden ab 1963 die drei Romane „Michel in der Suppenschüssel“, „Michel muss mehr Männchen machen“ und „Michel bringt die Welt in Ordnung“, die in 52 Sprachen übersetzt, 30 Millionen Mal verkauft und eben auch verfilmt wurden.

Vorbild für die Romanfigur war der heute als Bildhauer, Filmemacher und Zirkusdirektor tätige Torbjörn Berg (62), Sohn von Björn Berg (1923–2008), der Lindgren die Zeichnungen für ihre Bücher lieferte. Aber was wurde eigentlich aus der Filmfigur Michel? „Die Rolle des kleinen Michel war für Jan Ohlsson Segen und Fluch zugleich“, konnte die Zeitschrift „Gala“ recherchieren. Zu stark wurde der Blondschopf mit dem Michel verknüpft, nach der dreiteiligen TV-Serie in den frühen 1970er-Jahren blieben Rollenangebote für den damals Neunjährigen aus. Zwar spielte Ohlsson Ende der 70er mit „Terror of Frankenstein“ (1977) und dem Krimi „Dante – Beware of the Shark“ (1978) noch in weiteren Filmen mit, doch danach hängte der Kinderstar die Schauspielerei endgültig an den Nagel und schlug einen völlig anderen Weg ein.

Jan Ohlsson, heute 59, arbeitet laut „Gala“ als IT-Manager in einer Computerfirma. Der zweifache Vater lebt mit seiner Frau Anna Lindvall Ohlsson zurückgezogen von der medialen Öffentlichkeit in der schwedischen Studentenstadt Uppsala.