Herzogin Meghan (40) muss seit langer Zeit viel Hass und Häme in den sozialen Medien über sich ergehen lassen. Daher, so die Herzogin, meide sie aus Gründen der  "Selbstfürsorge" Facebook und Co. Wie nun durch den Analyseanbieter und Crowdfunding-Plattform "Bot Sentinel" bekannt geworden ist, seien sie und ihr Ehemann, Prinz Harry (37) Ziel einer koordinierten Hass- und Desinformationskampagne auf Twitter geworden. Beide wurden auf dem Kurznachrichtendienst angegriffen, wobei Meghan demnach 80 Prozent der Beschimpfungen erhielt. Analysiert wurden 114.000 Tweets über die Sussexes, wobei 83 Konten identifiziert werden konnten, die angeblich hinter 70 Prozent der bösartigen Tweets steckten.

"Die Analyse ermöglichte es uns, 55 Einzweckkonten zu isolieren, die wir als primäre Hasskonten identifizierten, und 28 sekundäre Hasskonten, die die primären Konten verstärkten", heißt es in dem Bericht. Demnach hätten die Konten insgesamt 187.631 Follower und erreichen "eine kombinierte, einzigartige, potenzielle Reichweite von 17 Millionen Nutzern".

Einige Tweets würden verschlüsselte rassistische Formulierungen enthalten. Das Muster der Interaktion der Konten untereinander sei "nicht organisch", daraus schließen die Analysten, dass es eine  koordinierte Anstrengung zur Verstärkung der Belästigung des Paares gegeben hätte. Die meisten Konten scheinen von Menschen erstellt worden zu sein. Geschäftsführer Christopher Bouzy sagte zur "Washington Post": "Wir haben nach automatisierten Konten gesucht und nur sehr wenige Hinweise auf Bot-Aktivitäten gefunden."

Vier der 55 primären Konten, die in dem Bericht hervorgehoben werden, wurden von Twitter gesperrt. Bouzy erklärte auch, dass die Aktivitäten gegen das Paar kurz nach der Veröffentlichung des Berichts merklich zurückgegangen seien. Gegenüber "BuzzFeed News" sagte Bouzy, dass die Anti-Meghan-Twitter-Kampagne mit nichts vergleichbar sei, was er oder sein Team zuvor gesehen hätten. "Es gibt kein Motiv", sagte er und verglich die Anti-Meghan-Kampagne mit anderen Desinformations- und Belästigungskampagnen auf Twitter, wie etwa der #StopTheSteal-Bewegung, die die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen 2020 kippen wollte, oder der Kampagne, die die Schauspielerin Amber Heard (35) aus der "Aquaman"-Fortsetzung entfernen wollte, nachdem dieser ihr Ex-Mann Johnny Depp (58) Missbrauchsvorwürfe gemacht hatte.

Die Toxizität im Netz war ein Grund für den royalen Rückzug, betonten die Sussexes immer wieder. Im Jahr 2019 haben der Buckingham Palast, Clarence House und der Kensington Palast neue Richtlinien für soziale Medien herausgegeben, um Trolle abzuschrecken. Dabei ging es insbesondere um hasserfüllte persönliche Beleidigungen gegen Herzogin Meghan und Herzogin Kate (39), die Ehefrau von Prinz William (39).