Zwei Mal wurde wegen Corona die Uraufführung verschoben, kommenden Samstag (16. Oktober) ist es nun im Festspielhaus Neuschwanstein so weit: Premiere des von Ralph Siegel komponierten Musicals „Zeppelin“. Ein Lebenstraum des 76-jährigen Rekordhalters, denn keiner nahm so oft am Eurovision Song Contest teil wie er. Schrieb er doch nicht nur „Ein bisschen Frieden“ (Sieg mit Nicole 1982), sondern u. a. auch „Theater“, „Johnny Blue“, „Dschinghis Khan“, „Laß die Sonne in Dein Herz", „Frei zu leben", „Zeit", „Wir geben ’ne Party", "Reise nach Jerusalem" und "Let's Get Happy".

Für „Zeppelin“ wurde in einem historischen Kontext eine Geschichte um Liebe, Leidenschaft, Macht, Verbrechen und Untergang erfunden. Das Buch stammt vom Berliner Autor und Historiker Hans Dieter Schreeb. Es singen und spielen etwa Uwe Kröger, Sandy Mölling (No Angels) und Tim Wilhelm. „Natürlich war ,Zeppelin‘ sauteuer, ist höchstes Risiko, aber es ist ein Lebensprojekt von mir“, erklärt Siegel. Und er kenne das Risiko: „Ich bin als Unternehmer dreimal so gut wie pleite gewesen, weil es eben für Produzenten, Texter und Komponisten große Krisen gab.“ Für "Zeppelin" habe er "alle Kraftreserven mobilisiert. Ich hafte mit meinem Privatvermögen."

Über die Branche sagt der Münchner: „Unser Beruf ist vollkommen enteiert, weil selbst eine Zigarette das Dreifache kostet wie das Runterladen eines Albums. Heute werden selbst Autos ohne CD-Player gebaut, man kann für neun Euro im Monat zehn Millionen Songs streamen.“