Es wurden zwar viele People of Colour ausgezeichnet, aber sonst fielen die Golden Globes bei ihrer 78. Verleihung Sonntagabend in puncto Diversität weiter durch. Also musste Jane Fonda ran. Die 83-jährige Starschauspielerin und Protestikone erhielt den Cecil-B.-DeMille-Award für ihr Lebenswerk und hielt eine euphorische Dankesrede. Fonda erklärte darin, dass es beim Film ums Erzählen von Geschichten gehe, und diese seien so wirkmächtig, weil sie es "möglich machten, die Wahrnehmung der Menschen zu ändern". Außerdem nannte sie eine Liste an Filmen und Serien, die sie im Jahr bewegt hatten und ging auch direkt auf die fehlende Diversität, die man der Hollywood Foreign Press Association, die die Gewinnerinnen und Gewinner der Globes bestimmt, ein und hob etwa Michael Coels Serie "I May Destroy You" über Vergewaltigungserfahrungen hervor, die wie berichtet nicht nominiert war.

„Aber da gibt es eine Geschichte über uns in der Branche, die wir aus Angst nicht sehen oder hören wollten. Es ist die Geschichte, wen wir respektieren und ins Rampenlicht stellen und wen wir ausschalten. Es geht darum, wer einen Platz am Tisch angeboten bekommt und wen wir nicht in den Raum lassen, wo die Entscheidungen gefällt werden. Es betrifft also uns alle – inklusive jener, die entscheiden, wer einen Job bekommt und welcher Film gedreht wird und wer einen Preis gewinnt.“

Sie verwendete außerdem die Bezeichnung "Herz und Verstand". Eine Formulierung, die in Amerika auch in den Auseinandersetzungen um den Vietnamkrieg kontextualisiert ist. Die Aktivistin heiratete 1973 übrigens den 2016 verstorbenen Aktivisten Tom Hayden, der 1969 wegen seiner Opposition gegen den Krieg vor Gericht stand und mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hat und bis 1990 verheiratet war. Der Name kommt Ihnen bekannt vor? An diesen Prozess erinnert das Netflix-Drama "The Trial of the Chicago 7" von Aaron Sorkin, der für fünf Globes nominiert war, aber nur in der Kategorie bestes Drehbuch gewann.