Schauspielerin Nina Hoss hofft in der Coronakrise auf die Kraft des Kinos. "Sobald die Leinwand angeht, ist alles vergessen. Das Kino bietet die Möglichkeit, aus der eigenen Realität fliehen zu können und sich mal mit anderen wichtigen Lebensfragen zu beschäftigen, als nur mit der Pandemie", sagte die 45-Jährige.

Hoss wurde am Wochenende am Fünf Seen Filmfestival in Starnberg mit dem Hannelore-Elsner-Preis ausgezeichnet. Sie vermisse den Kontakt mit den Menschen. "Unsere Kunst, die wir als Schauspieler machen, hat etwas mit den anderen zu tun, zu einer Gemeinsamkeit und zu einem Austausch zu kommen, über einander nachzudenken, voneinander zu lernen", sagte sie. "Die Momente, wo sich Dinge öffnen können, werden immer weniger. Ich habe die Sorge, dass das verloren geht, weil sich alles verhärtet."

In Pandemiezeiten gehe Atmosphäre in Theatern verloren. "Es sitzt nur die Hälfte der Leute im Zuschauersaal, voneinander getrennt und mit Masken. Vielleicht gibt es auch die Angst vor uns Schauspielern, die etwas lauter sprechen. Meine Sorge ist, dass die Freiheit verloren geht, sowohl für uns Schauspieler als auch für das Publikum in ihren Reaktionen."