Bei vielen Briten mögen Prinz Harry und seine Frau Meghan mit ihrem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit in Ungnadegefallen sein, bei den Kanadiern sind sie jedoch hoch beliebt: Einer am Freitag veröffentlichten Umfrage zufolge fänden es mehr als 60 Prozent der Kanadier gut, wenn Prinz Harry ihr nächster Generalgouverneur wird. Der Generalgouverneur ist der Repräsentant der britischen Königin Elizabeth II., die offiziell Staatsoberhaupt von Kanada ist.

Derzeit ist die ehemalige kanadische Astronautin Julie Payette Generalgouverneurin in Kanada. Sie hatte den Posten 2017 angetreten, turnusgemäß bleibt sie bis 2022 im Amt. Die Tageszeitung "National Post" fragte nun, ob Prinz Harry danach diese Funktion übernehmen solle. Darauf antworteten 61 Prozent der Befragten mit Ja. Der Generalgouverneur wird von der britischen Königin auf Vorschlag des kanadischen Regierungschefs ernannt. Mit dem Posten sind vor allem repräsentative Aufgaben verbunden.

Rückzug angekündigt

Harry und Meghan hatten am Mittwoch völlig überraschend angekündigt, sich aus der ersten Reihe des britischen Königshauses zurückzuziehen und unabhängiger leben zu wollen. "Wir wollen als 'ranghohe' Mitglieder der Königsfamilie zurücktreten und arbeiten, um finanziell unabhängig zu werden", erklärten der 35-jährige Harry, Sechster in der britischen Thronfolge, und seine drei Jahre ältere Frau. Sie kündigten an, ihre Zeit künftig zwischen dem Vereinigten Königreich und Nordamerika aufzuteilen.

Meghan flog inzwischen von Großbritannien nach Kanada. Laut übereinstimmenden kanadischen Medienberichten traf sie am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Vancouver Island im Westen des Landes ein, wo die Familie bereits zum Jahresende geweilt hatte und Sohn Archie auf sie wartete.