"Eine Vielfalt der Preisträger passt auch zur Staatsoper", sagte Staatsoperndirektor Dominique Meyer vor Pressevertretern in Wien. Die Preise werden unter anderem an die Opernsänger Plácido Domingo, Nina Stemme und René Pape verliehen. Neben den Opernstars werden auch die italienische Filmdiva Sophia Loren und die Modeschöpferin Vivienne Westwood ausgezeichnet. Die Wiener Staatsoper soll ebenfalls einen Preis erhalten.

Viola Klein, die Vorsitzende des Kuratoriums Europäischer Kulturpreis, zeigte sich "begeistert", dass die Verleihung während des Jubiläumsjahres in der Staatsoper stattfindet. Die Preisträger zeichneten sich auch durch ihre große Vielfalt aus: Das Auswahlverfahren des Kulturpreises berücksichtige unterschiedlichste Vorschläge der Kuratoren. "Daraus entstehen ganz tolle Kombinationen (...) aus allem, was Kultur bedeutet", sagte sie.

"Nachwuchsförderung ist das wichtigste überhaupt", unterstrich Klein. Der Nachwuchspreis gehe darum dieses Jahr an die 14-jährige britische Komponistin Alma Deutscher, die im Alter von fünf Jahren bereits ihre erste Oper komponiert haben soll. Während der Pressekonferenz stellte sie am Klavier ihren jüngst komponierten "Sirenenwalzer" vor, in dem die Komponistin die Sirenen von Einsatzfahrzeugen verarbeitete.

Kultur umfasse auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Die von Arnold Schwarzenegger mitbegründete Umweltinitiative "R20 Austrian World Summit" soll darum ebenfalls ausgezeichnet werden. "Arnold gibt Umweltschutz ein Testosteronimage", sagte die Schirmherrin des Europäischen Förderpreises Next Generation, Barbara Meier. Dies sei "modern" und erreiche viele Menschen. Auch Vivienne Westwood verkörpere diesen Ansatz, denn aufgrund der Umweltschädlichkeit der modernen Textilindustrie plädiere die Modeschöpferin dafür, weniger und dafür hochwertigere Mode zu kaufen.

"Ich bin kein Freund von Jubiläen und Geburtstagen, aber einmal muss man das machen", scherzte der Direktor der Staatsoper und freute sich über ein bisher erfolgreiches Jubiläumsjahr. Meyer will den Anlass nutzen, um möglichst viele Menschen zu erreichen und für die Oper zu begeistern. Darum habe es auch viele Live-Übertragungen der Aufführungen gegeben, die international ausgestrahlt wurden. "Wir haben alles erreicht, was wir wollten", resümierte Meyer.

Die Kulturpreisgala soll am 20. Oktober live auf ORF III übertragen werden. "Kultur gehört nicht in eine Nische, (...) wir wollen bewusst Kultur zugänglich machen", sagte Peter Schöber, Programmgeschäftsführer von ORF III. "Wenn täglich rund zehn Prozent der Österreicher erreicht werden, ist das auch kein Nischenprogramm", kommentierte er die Reichweite des Senders, die ihn zum "erfolgreichsten Kultursender der Welt" mache.