Während Menschen ihr Geld bis vor Kurzem noch in Immobilien investierten, sind Luxusgüter wie teure Uhren, Schmuck und Accessoires wie Handtaschen jetzt begehrte Wertanlagen. Nach dem pandemiebedingt größten Einbruch 2020, übertraf der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter 2021 mit 288 Milliarden Euro sogar das Vor-Corona-Niveau. Auch der Ukraine-Krieg und Inflation 2022 tut dem Aufwärtstrend in Europa keinen Abbruch, im Gegenteil. "Die Luxusgüterindustrie zeigt einmal mehr hohe Resilienz, was Krisen angeht", betont Branchenexpertin Marie-Therese Marek. Sogar in der Steiermark ist diese Tendenz hin zu Wertsachen als Anlage spürbar, denn Luxusuhren wie unter anderem von der Marke Rolex sind Mangelware, Wartelisten derzeit Standard.
Dass sich Luxusgüter wie Schmuck und Uhren hierzulande großer Beliebtheit erfreuen, spielt dem italienischen Schmuckhersteller Bulgari nun in die Karten. Bereits seit Juli reiht sich der neue Store in die Riege der Luxuslabels ein, die sich am Wiener Kohlmarkt angesiedelt haben - am 15. September fand die offizielle Eröffnung mit zahlreichen Ehrengästen statt. Es ist der erste Flagship-Store des 1884 von Sotirios Voulgaris gegründeten italienischen Schmuck- und Uhrenherstellers in Österreich, etwas, worüber sich Managing Director Walter Bolognino besonders freut. "Wir haben schon vor längerer Zeit bemerkt, dass das Interesse an unserer Marke in Österreich groß ist, den Plan, in der Hauptstadt Wien ein Geschäft zu eröffnen, gibt es also bereits länger", so der Italiener, der für die Eröffnung das erste Mal auf Wien-Besuch ist.

Vor allem die Architektur Wiens beeindruckt Bolognino. "Die Schönheit dieser Stadt ist wirklich unbeschreiblich, als wir uns heute die Stadt ein wenig angeschaut haben, bin ich aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen." In naher Zukunft will er auch seine Töchter nach Wien bringen, ein Fixpunkt: Schloss Schönbrunn. "Meine eine Tochter ist ein riesiger Sissi-Fan, ich habe ihr bereits Bilder vom Schloss geschickt und sie war begeistert", erzählt Bolognino schmunzelnd.
Die Seele Italiens im Design
Ansprechende Architektur hatte auch beim Design des neuen Bulgari-Stores höchste Priorität. Architekt Peter Marino bringt mit intensiven Gold- und Orangetönen die farbenfrohe Seele Italiens auf den Kohlmarkt. "Das Farbkonzept erinnert mich an diesen kurzen Moment des Tages, während dem das Sonnenlicht die Gebäude in Rom in ganz besondere Farben taucht, als würden sie die Lebensfreude ausstrahlen", beschreibt Bolognino das Konzept hinter dem Design. Mit viel Liebe zum Detail wurden Möbelstücke ausgewählt, die die gemütlich-heimelige und doch luxuriöse Atmosphäre unterstreichen. "Die Polstermöbel lassen alles sofort weicher wirken", so der Director. Auch italienischer Marmor wurde für die Shop-Gestaltung verwendet.

Feierlich wurde schließlich das goldene Band durchschnitten, ehe die Gästeschar sich in Ruhe im neuen Shop umschauen konnte. Kundinnen und Kunden werden bereits seit mehreren Wochen in dem Geschäft empfangen, Bolognino kann bereits eine erste Bilanz ziehen. "Wir dachten, der Store würde anfangs vielleicht ein wenig Anlaufzeit brauchen, doch das Gegenteil war der Fall. Seit dem ersten Tag kommt das Geschäft gut an, die Lage tut ihren Beitrag dazu", so Bolognino. "Man bemerkt auch, dass die Stadt einen starken touristischen Fokus hat, denn die Verteilung der Kundinnen und Kunden auf Einheimische und Touristen ist sehr ausgeglichen", fügt er hinzu.
Bolognino hofft, dass der Erfolg des Geschäftes weiterhin anhält. "Die ersten Wochen haben meine Erwartungshaltung ganz schön in die Höhe geschraubt", lacht er. "Wir denken jetzt schon darüber nach, ob wir nicht vielleicht irgendwann vergrößern."