„Das Schöne am Valentinstag ist ja, dass der Anlass so unverfänglich ist. Es schenken sich nicht nur Paare Blumen, sondern auch Freunde oder Kollegen“, sagt der Experte der floralen Umgarnungen, Bundesinnungsmeister Rudolf Hajek, während über seinem Kopf nicht nur im übertragenen Sinne die Herzen schweben. Auch die Deko ist schon ganz auf Liebe eingestellt. Kein Wunder, ist es doch der umsatzstärkste Tag für Floristen, durchschnittlich werden immerhin 40 bis 45 Euro pro Strauß in die blumigen Aufmerksamkeiten investiert.

Aufregend ist es aber eigentlich immer. „Man erfährt als Florist viel über das Privat- und Liebesleben seiner Kunden. Wenn ein Mann an einem Tag einen Strauß an die Gattin schicken lässt und tags darauf einen weiteren an eine andere Adresse“, sagt Hajek durch die Blume, garniert mit einem schelmischen Lächeln. Auch die Botschaften, die für die Grußkarten durchgegeben werden, lösen bei den Mitarbeitern die unterschiedlichsten Reaktionen aus. Von Schmunzeln bis Schamesröte ist alles dabei. „Man lacht und vergisst es schnell wieder. Blumenschenken kommt eben nie aus der Mode“, lenkt der Experte das Gespräch - ganz Gentleman - wieder in sicherere Gefilde. Egal, ob es der Krankenbesuch oder die nette Geste ist, Blumen machen eben Freude. Auch dafür hat Hajek seine ganz eigene Erklärung: „Sie sind ein vergängliches Geschenk. Das macht sie umso kostbarer. Man kann sie dabei beobachten, wie sie aufblühen, ihren Duft versprühen und verwelken. Ich denke, das macht sie so besonders.“ Und auch die jungen Liebenden sagen es heute noch gerne durch die Blume. „Manchmal reicht ja schon eine einzelne Rose vollkommen aus.“