Manch einer könnte glatt glauben: Natürlich gibt es im Burgenland jede Menge Burgen – das sagt doch schon der Name! Wobei: Es stimmt einfach nicht. Das „Burg“ im Burgenland bezieht sich sprachlich auf die Endungen der vier altungarischen Komitate Pressburg, Ödenburg, Wieselburg und Eisenburg. Einer, der viele davon vom Keller bis zum Dachboden kennt, ist Wolfgang Meyer. Zuletzt fasste er mit dem Fotografen Robert Bouchal die wichtigsten Anlagen in einem umfassenden Kompendium zusammen. Die Liebe zu den wehrhaften Gebäuden begann vor Jahrzehnten bei seinem Dienstantritt im Landesmuseum – in der Abteilung Vermessung von Bodendenkmälern. Zunächst ging er den letzten Resten von Burgen auf den Grund, aber danach ging es steil bergauf: ab 1979 als Burgherr von Schlaining, wo er für das Land 20 Jahre die Burg auf Vordermann brachte.