Wenn man den Sulzriegel bei Bad Tatzmannsdorf am helllichten Tag erklimmt, ist es wie mit Las Vegas bei Tag: Es fehlt das Glitzern, das Leuchten. Letzteres ist schnell gefunden: Wenn Sabine Gollnhuber aus dem Haus schneit, ist es, als würden Weihnachten und Ostern zusammenfallen: pure Euphorie. Im Grinch-Pullover, Hund und Katz im Schlepptau, glaubt man, mitten in einen Weihnachtsfilm gestolpert zu sein: Rund um ein großes Einfamilienhaus erstreckt sich auf rund 5000 Quadratmetern ein Weihnachtswunderland, das alljährlich einen Monat lang bis zu 3000 Menschen pro Tag anlockt, die auf einem Parcours durch den Garten flanieren. Heuer ist es freilich anders, aber mit Sabine Gollnhuber braucht man beim Thema Weihnachten gar nicht erst verhandeln. Ein Sicherheitskonzept soll den Besuch ab 7. Dezember möglich machen: elektronischer Schranken, Onlineanmeldung, Maskenpflicht. Weihnachten sagt man nicht ab. Schon gar nicht heuer. Punkt.

Geht es nach Sabine Gollnhuber, könnte das ganze Jahr über Weihnachten sein: „Als Kind war ich mit meinen Eltern sehr oft in Disneyland, dort wurde ich mit dem Weihnachtsvirus infiziert“, lacht die 53-Jährige. Was vor 30 Jahren mit einer aufblasbaren Rentierkutsche am Dach begonnen hat, ist heute weit über die Grenzen Österreichs bekannt. Mit ihren über 200 aufblasbaren Figuren, die zum Großteil aus den USA kommen, liegen die Gollnhubers europaweit an der Spitze. Apropos Spitze: Die größte Figur, ein Weihnachtsmann, ragt neun Meter in die Höhe. Einer der Neuzugänge heuer ist Batman, er hält wacker Darth Vader in Schach. Aber mit der dunklen Seite der Macht ist es im gelben Schein der Minions ohnehin nicht weit her. Von ganz oben grüßt die Eiskönigin, während Nemo beim Schwimmteich residiert.