1.) „Kalsarikännit“ ist eine Entspannungstechnik aus Finnland, die nichts anderes bedeutet, als sich allein daheim in Unterhosen zu betrinken. Wobei nichts gegen eine Abwandlung spricht: Seifenblasen blasen geht ziemlich sicher auch.

2.) Wabi-Sabi ist eine japanische Philosophie, in die es sich gedanklich einzutauchen lohnt: Die Schönheit offenbart sich im Unperfekten und in der Vergänglichkeit. Ein Beispiel ist Hanami, das alljährliche kollektive Betrachten der Kirschblüten. Hier feiert man die Schönheit, aber auch die Vergänglichkeit. Oder die Kerben einer Schale – sie sind Schönheit in Perfektion.

3.) Singen macht glücklich. Die Wissenschaft stellt dem Singen ein mehr als gutes Zeugnis aus: Es versorgt den Körper mit mehr Sauerstoff, regt das Immunsystem an, stärkt das vegetative Nervensystem und es werden körpereigene Glückshormone ausgeschüttet. Es gibt übrigens kein Falschsingen, es ist nur falsch, nicht zu singen!

4.) Waldbaden ist in Japan keine große Sache, weil man um die Wirkung weiß: Sich mit allen Sinnen auf den Lebensraum Wald einlassen lüftet nicht nur den Kopf so richtig durch, sondern stärkt auch das Immunsystem. Bäume dürfen auch umarmt werden und keine Angst, was im Wald passiert, bleibt auch im Wald.

Bäumen umarmen? Aber sicher!
Bäumen umarmen? Aber sicher! © (c) Melinda Nagy - stock.adobe.com

5.) „Weightless“ ist ein rund acht Minuten langer Instrumentalsong des britischen Trios Marconi Union und gilt als das entspannendste Lied der Welt. Das Stück wurde mit einem Musiktherapeuten der British Academy of Sound Therapy komponiert. Wer mehr Entspannung braucht: Es gibt eine zehnstündige Version.

6.) Einen Witz erfinden: Schon klar, es kann nicht jeder Hedy Lamarr sein, die mit der Erfindung des Frequenzsprungverfahrens die Grundlage für Bluetooth und WLAN geschaffen hat. Ein Witz ist schließlich auch ein höchst vernünftiger Beitrag. Hier gilt: Fangen Sie klein an. Also keine allzu langen, in sich verschachtelten Sätze. Anbei ein Stück aus der hauseigenen Privatsammlung: Welcher Hund kommt immer pünktlich? Der Dalmatiner!

Welcher Hund kommt immer pünktlich? Der Dalmatiner, wer sonst?
Welcher Hund kommt immer pünktlich? Der Dalmatiner, wer sonst? © (c) Patrick Altrogge - stock.adobe.com (Patrick Altrogge)

7.) Wenn Sie beim Witzeerfinden zwar gut, aber beim Witzeerzählen kein Naturtalent sind, bleiben Sie trotzdem am Ball, denn in Indonesien würde man das zu würdigen wissen. „Jayus“ heißt dort so viel wie: Wenn jemand einen Witz so schlecht erzählt, dass man deshalb lachen muss.

8.) Seine Umgebung neu erkunden. Ganz ehrlich, man sieht immer die gleichen Dinge, und meist sind sie immer gleich langweilig. Es wird also Zeit, dass Sie den inneren Marco Polo herauslassen. Seien Sie neugierig!

9.) „Boketto“ ist der japanische Begriff für eine Tätigkeit, die uns abhandengekommen ist: sitzen und (in die Ferne) schauen. Das sorgt dafür, dass der Geist zur Ruhe kommt und nicht selten dabei die besten Ideen vorüberfliegen.

10.) Hörspielkassetten hat man früher einmal dazu gesagt, jetzt heißt es Podcast. Ändert nichts daran, dass man sich stundenlang herrlich in Geschichten, Gesprächen und wissenschaftlichen Exkursen verlieren kann.

11.) Wenn es in Island drunter und drüber geht oder vielleicht wieder einmal ein Vulkan ausbricht oder eine Bank zusammenbricht, dann kommt das Volksmotto zum Tragen: „thetta reddast“, also „Das wird schon“. Das ist ein Grundvertrauen darauf, dass alles gut wird.

12.) Schach lernen. Sie müssen nicht gleich Bobby Fischer werden, aber nicht umsonst ist das Spiel die absolute Königsdisziplin. An andere Dinge denken? Vergessen Sie es! Vielmehr können Sie sich hier herrlich selbst vergessen!

13.) Nun eine eher ungewöhnliche, aber reizvolle Beschäftigung für die Badewanne: „Murr-ma“ sagen die Wagiman-Aborigines dazu, wenn man
im seichten Wasser watet und mit den Füßen dort nach etwas sucht.

14.) Jemandem, den man liebt, durch die Haare streichen: Die Portugiesen haben dafür sogar ein eigenes Wort: cafuné. Das schließt auch das Wonnegefühl mit ein, das sich durch die Tätigkeit ergibt. Cafuné gilt natürlich auch für das Streicheln von Fellnasen.

Jemandem durch Haar oder Fell streicheln
Jemandem durch Haar oder Fell streicheln © (c) New Africa - stock.adobe.com

15.) Wie gut, dass wir psychologisch gesehen Schokolade mit Glücklichsein verbinden. Somit ist die allerbeste Notfallmedizin recht schnell hergestellt: Topf auf den Herd, Schokolade rein, Butter dazu und zum Schmelzen bringen. Bananen in Scheiben schneiden und Stück für Stück in die Schokolade eintauchen. Selten ist man schneller glücklich und zufrieden.

16.) Sagen Sie jetzt nicht, dass Sie Fotos von den letzten fünf Urlauben auf diversen Festplatten lagern. Das wäre jammerschade, wenn man die Gunst der Stunde nicht nutzen würde und das eine oder andere Fotobuch macht (als Weihnachtsgeschenk?). Und ganz ehrlich: Wenn man einmal dabei ist, ist es wie noch einmal Urlaub machen.

17.) Den Kochlöffel schwingen und selbst staunen, was möglich ist. Salzburger Nockerl oder doch lieber ein Black Cod mit Miso? Man sollte nicht vor anspruchsvollen Rezepten kapitulieren. Es gilt auch hier die Devise: Übung macht den Meister.

Keine Angst vor anspruchsvollen Rezepten!
Keine Angst vor anspruchsvollen Rezepten! © (c) be free - stock.adobe.com

18.) „Balter“ ist ein alter, englisch-schottischer Begriff für tanzen, dass es der Sau graust. Einfach alle Ästhetikängste über Bord werfen und sich so gebärden, als würde niemand zuschauen. Das ist der perfekte Sport für den Lockdown. Der passende Einstiegssong ist dafür „Song 2“ von Blur. Der wirkt wie ein Raketenantrieb.

Tanzen hilft ungemein gegen den Lagerkoller!
Tanzen hilft ungemein gegen den Lagerkoller! © (c) oneinchpunch - stock.adobe.com

19.) Sternschnuppen. Es gibt zumindest einen Vorteil, dass es früher finster wird: Auch im November haben die Sternschnuppen Hochsaison. Derzeit sind die Leoniden, die ihren Höhepunkt rund um den 17. November erreichen, und die Tauriden aktiv. Alles Gute kommt von oben!

Der November ist Sternschnuppenmonat
Der November ist Sternschnuppenmonat © (c) shaiith - stock.adobe.com (Shaiith)

20.) Wer war noch einmal schnell wer bei den alten Griechen? Sich im Götterkanon zurechtzufinden, ist eine Mammutaufgabe. Unterhaltsam ist die Serie „Die großen Mythen“. Bei Amazon Prime in der Flatrate zu sehen.

21.) In die Einserpanier schmeißen. Auch wenn man derzeit abends nicht ausgehen kann, sollte man sich trotzdem hin und wieder in Schale werfen. Und das Beste daran: Small Talk ist nicht nötig und Gäste, die nicht gehen wollen, muss man nicht aussitzen.

22.) Eine Insiderinfo: Auch dieses Jahr findet Weihnachten wieder statt. Aber heuer endlich einmal früher mit der Geschenkeliste und den Besorgungen noch im November anfangen. Wetten, dass Sie es nicht schaffen?

23.) Putzige Tiervideos mit Happy End: Die Instagram-Seite „The Dodo“ lässt das Herz übergehen. Hund, Katze, Waschbär oder was auch immer so läuft, hat hier seinen großen Auftritt.
Säubert zuverlässig die Tränenkanäle!

24.) Albert Einstein war ein Mann der Lösungen. Kein Wunder, dass er sich ein Rätsel erdacht hat, das seiner Meinung nach nur ganz wenige Leute überhaupt lösen können. Fünf Nachbarn, fünf Haustiere, nur wem gehört der Fisch? Fünfzehn Fragen, alle im Internet zu finden, geben die Denkstrategie vor: „Der Brite wohnt im roten Haus. Der Schwede hält einen Hund ...“

Einstein-Rätsel: Wem gehört der Fisch?
Einstein-Rätsel: Wem gehört der Fisch? © (c) tiagozr - stock.adobe.com

25.) Superbe, wenn Sie gleich eine neue Fremdsprache lernen wollen, aber täglich ein Fremdwort ist eine kleinere Hürde. Fragen Sie nach bei Mary Poppins, Fremdwörter entführen einen unkompliziert in ganz neue Welten.

26.) Über die Welt und das Universum staunen und dann von dieser Komplexität emotional völlig überwältigt werden. Das japanische Wort „Yugen“ steht für diese Gefühlsregung. Unterstützung gefällig? Auf YouTube Videos von Nordlichtern anschauen.

27.) Wie aus einem quadratischen Blatt Papier echte Wunderwerke werden: Die Falttechnik Origami bündelt den Geist während des Faltens.

Origami
Origami © (c) Pixel-Shot - stock.adobe.com

28.) Nüsse knacken. Zu früheren Zeiten war das die bäuerliche Standardbeschäftigung in der kalten Jahreszeit. Heute kauft man die Nüsse fix und fertig. Schade, denn diese Arbeit ist eigentlich ziemlich beruhigend! 

29.) Apropos Nüsse: Warum sollte man nicht diverse Adventbräuche einfach nach vorne verlegen? Der Klassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist auf Netflix und Amazon Prime zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar.

30.) Die Finnen sind nicht nur generell unaufgeregte Zeitgenossen, sie haben auch eine Lebenseinstellung, die in schwierigen Situationen Gold wert ist: „Sisu“ beschwört die innere Stärke, auch in ausweglosen Situationen immer nach vorne zu blicken.

"Sisu" beschwört die innere Stärke
"Sisu" beschwört die innere Stärke © (c) Konstantin Yuganov - stock.adobe.com (Konstantin Yuganov)

31.) Fototagebuch. Stellen Sie sich vor, Sie dürfen nur ein Foto pro Tag machen. Willkommen beim Contest! So schulen Sie perfekt Ihr fotografisches Auge. Wer sich mit anderen messen will, gründet gleich eine WhatsApp-Gruppe.

32.) "Wu-wei" ist eine chinesische Philosophie von Laotse und die wohl schwierigste Aufgabe für den modernen Menschen: zur richtigen Zeit nichts zu tun. Heißt nicht faulenzen, sondern Situationen zu reflektieren.

Wenn der Mund einsam ist ...
Wenn der Mund einsam ist ... © (c) New Africa - stock.adobe.com

33.) Haben Sie ja kein schlechtes Gewissen, wenn Sie zum Kühlschrank gehen! In Japan bringt man dafür vollstes Verständnis auf, denn das Wort „Kuchisabishii“ heißt so viel wie: Keinen Hunger haben, aber der Mund fühlt sich einsam an!

34.) Ahnenforschung betreiben. Wenn Sie einmal damit angefangen haben, können Sie schwer wieder aufhören. Viele Tauf- und Trauungsbücher sind in Österreich längst digitalisiert und Profis geben im Internet Ratschläge.

35.) „Oddly Satisfying“-Videos sind mittlerweile eine eigene Liga auf YouTube: Handwerkern bei der Arbeit zusehen oder Bastlern über die Schulter schauen. Beruhigt den Geist und macht ungemein schläfrig!

Sich für die Wintervogelzählung fit machen
Sich für die Wintervogelzählung fit machen © (c) Robin - stock.adobe.com

36.) Sich über die Welt wundern und staunen: Der Atlas Obscura (www.atlasobscura.com) listet die schrägsten, lustigsten und unheimlichsten Orte und Rituale der Welt auf. Vom Glühwürmchenwald über den hängenden Tempel im chinesischen Datong bis hin zur pfeifenden Insel – hier gibt es über 20.000 Urlaubsdestinationen, die ihnen niemals in den Sinn gekommen wären. Plus: Lokale Traditionen und noch schrägere Rezepte, die Sie eher nicht nachkochen wollen. Nicht nur für Fans von Lost Places!

37.) Der frühe Vogel fängt den Wurm: Nutzen Sie die Zeit, um sich fit für die Wintervogelzählung zu machen. Rotkehlchen oder Blaumeise? Ein Vogelhaus ist das bessere Aquarium! Die Zählung geht vom 8. bis 12. Jänner.

38.) Diesen Punkt haben wir hier so dezent hineingeschmuggelt, aber wann, wenn nicht jetzt? Aufräumen und ausmisten. Viel Arbeit, aber auch ungemein befreiend! Und sorgt nebenbei auch für Bewegung!

39.) Wem die Webcam zu wenig actionreich ist und vielleicht auch das Fliegen vermisst, der könnte sich gleich in den Flugsimulator setzen. Erstaunlich, in welcher Anzahl es diese Programme zum Download gibt.

40.) Auf der Couch am Strand liegen oder darf es doch eine Megacity sein? Bevorzugen Sie einen einsamen Berggipfel oder beobachten Sie lieber Tiere am Wasserloch einer Wildlife-Lodge? Eine Weltreise mit Webcams ist kurzweilig: www.skylinewebcams.com.

Weltreise? Geht auch von der Couch aus!
Weltreise? Geht auch von der Couch aus! © (c) Iakov Kalinin - stock.adobe.com