Vor Kurzem saß ich mit Freunden und Bekannten zusammen im Garten und wir sprachen über die Liebe, was einem umso leichter passieren kann, wenn es Abend und dämmrig wird, denn für solcherart Gespräche ist die Dunkelheit schon immer am besten geeignet gewesen. Die Mutter eines aus der Runde hatte sich von ihrem Mann getrennt, mit 83 Jahren, resolut, zärtlich und wohlüberlegt, um ein neues Leben zu beginnen. Sie war wildentschlossen, wurde erzählt, und unbeeindruckt von allen Stimmen, die mahnend Loyalität und den nahenden Tod ins Treffen führten, so, als hätte man davor kein Anrecht mehr auf Überraschungen, Selbstbestimmungen, Gefühlswallungen, Seifenopern, und als könne man sich nicht auch einen neuen Tod wünschen, wenn einem nicht mehr viel Zeit bleibt und man Spaß am Unbekannten hat.