Sofort wird man in der Trentiner Bergwelt von der herrlichen Stille vereinnahmt: Weder Handys klingeln, noch Motoren brummen. Nur das Plätschern der Wasserfälle und Gebirgsbäche ist hörbar. Die Täler am Fuße der Dolomiten sind schon seit Urzeiten besiedelt, hier leben Mensch und Tier in friedlicher Eintracht. Herzstück der Region ist der Nationalpark Stilfserjoch: Er wurde 1935 gegründet und ist 130.000 Hektar groß.

Safari einmal anders

„Zahlreiche bei uns bereits ausgestorbene Wildtiere haben hier Zuflucht gefunden“, berichtet Nationalparkführer Marcello Scutari. 2000 Hirsche sowie 50 Braunbären streifen durch die Wälder. „Seit Kurzem haben wir sogar Wolfsrudel in unserer Region“, so Scutari. Wer sie aus nächster Nähe beobachten möchte, kann sich von den Förstern im Rahmen einer Wildtiersafari zu den besten Plätzen führen lassen.
Nicht alle Hirsche schaffen es, alleine in der Natur zu überleben. In der „casa di cervi“, einem „Hirschkrankenhaus“, wird verletzten Tieren geholfen. „Olivia wurde bei einem Autounfall verletzt“, erzählt Tierpfleger Casimilo Rigo, der einem vier Wochen alten Rehkitz das Fläschchen gibt. „Ohne menschlicher Hilfe würde es nicht überleben.“

Dank Tierpfleger Casimilo Rigo wird Rehkitz Olivia erwachsen.
Dank Tierpfleger Casimilo Rigo wird Rehkitz Olivia erwachsen. © Braunecker

Abschalten im Chalet Alpenrose

Chalet Alpenrose im Trentino: Entspannung pur.
Chalet Alpenrose im Trentino: Entspannung pur. © Braunecker

Auch Martina Dossi, die das einzige Hotel mitten im Nationalpark führt, bekommt häufig Wildtierbesuch: „Vor ein paar Jahren habe ich im Garten einen Weihnachtsbaum mit Äpfeln geschmückt“, schmunzelt sie. „Der Baumschmuck wurde über Nacht von einem Hirsch gefressen.“ Das „Chalet Alpenrose“ liegt am Fuße des Monte Cevedale (3769 Meter), weit weg vom Chaos touristischer Destinationen. Vor 25 Jahren war das Gebäude noch ein sanierungsbedürftiges Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert. Dossi und ihr Mann stellten es in einem aufwendigen Verfahren wieder her. „Vier Jahre haben die Arbeiten gedauert“, erinnert sich Dossi. Heute finden sich im Bio-Hotel zwanzig mit Zirbenholz getäfelte Stuben und Suiten sowie eine Saunalandschaft mit Kräutergarten.
Kühe spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle im Leben der Trentiner. „2400 leben in der Region“, weiß Bergführer Rino Podetti. „Sie fressen nur Kräuter und Blumen, was man an der goldgelben Farbe vom Käse erkennt.“ Empfehlenswert sind die beiden Sorten „Trentingrana“ oder „Casolet“.

Ganz Trentino putzt sich für das Käse- und Milchfest zum Almabtrieb heraus.
Ganz Trentino putzt sich für das Käse- und Milchfest zum Almabtrieb heraus. © Braunecker

Aktivurlaub für Sportler

Auch Sportfreunde kommen im Trentino auf ihre Kosten: Sie können sich beim Radeln und Raften austoben. Der Fahrradweg im Val di Sole erstreckt sich 35 Kilometer an den Ufern des Noce entlang, E-Bikes können an Verleihstationen ausgeborgt werden. Und: Der Noce wurde von National Geographic als einer der 10 besten Raftingflüsse weltweit ausgezeichnet.