Wenn es ums Geschäft geht, verstehen die Tiroler keinen Spaß. Das war schon immer so. Als besonders kurioses historisches Beispiel dafür gilt das Goldbergwerk in Hainzenberg im Zillertal. Weil die Gegend damals nicht zu Tirol, sondern zum Fürsterzbistum Salzburg gehörte, kam es ab 1427 immer wieder zu Konflikten zwischen den Nachbarn. In den teilweise sogar kriegerischen Auseinandersetzungen ging es um die Gewinne aus dem Geschäft mit dem Edelmetall.

1647 schloss man Frieden und beutete die Minen aus, bis nichts mehr da war. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Goldbergbau eingestellt. Zurück blieb ein Areal voller gefährlicher Löcher. Wie heikel die geologische Situation ist, zeigt das Beispiel der Wallfahrtskirche Maria Rast.

Die Kirche ragt über den Abgrund hinaus
Die Kirche ragt über den Abgrund hinaus © Kleine Zeitung

Sie liegt am Rand des Abbaugebietes und wäre 1914 beinahe vom Erdboden verschwunden. Das jahrhundertelange Aushöhlen ihrer unmittelbaren Umgebung durch die Suche nach Gold hatte zu einem Bergsturz geführt. Die Kirche wurde schwer beschädigt, ein Turm musste abgetragen werden. Das Gotteshaus steht seither nicht mehr unmittelbar am Abgrund, sondern ragt, gestützt durch Holzbalken, zum Teil über ihn hinaus.

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