Die Obstkulturen waren früher durch eine außergewöhnliche Vielfalt an Obstsorten und Geschmacksrichtungen geprägt. Im Laufe der Jahre hat sich das Bild verändert, nicht zuletzt durch die vorgegebenen Markttrends der Konzerne beeinflusst, so dass nur mehr einige, "moderne" Sorten angebaut wurden. In den Bergen fand man anstelle der alten Obstsorten nur noch Wiesen vor.

Um die biologische Vielfalt von Äpfel und Birnen zu schützen wurde eine Zählung und anschließende Kartierung der bestehenden einheimischen Sorten durchgeführt. Im angelegten Katalog, der gleichzeitig als genetische Bank dient, sind die alten Obstbaumsorten vermerkt, wissenschaftlich beschrieben, wobei auch Informationen hinsichtlich der langfristigen Lagerung vermerkt sind. Die Daten bzw. das Informationsmaterial können bei Bedarf zwischen den einzelnen Regionen ausgetauscht werden.

Der Katalog wird auch als Lehrmittel für Studenten dienen, die sich mit dem Thema Obstanbau tiefer gehend beschäftigen möchten. Die Sicherung und Erhaltung des genetischen Erbes kann auch für Programme zur genetischen Verbesserung von Obstsorten dienen. Im Fall, dass eine alte Obstsorte beispielsweise eine hohe Resistenz gegenüber einer bestimmten Krankheit zeigt, können die entsprechenden Gene isoliert werden und zur Schaffung neuer Sorten durch Kreuzung oder die klassische Selektions-Methode führen.

Das Überleben alter Obstsorten sichern


Die zukünftige Nutzung wird von entscheidender Bedeutung für das Überleben der alten Obstsorten sein, die sich selbstverständlich als Tafelobst und für weitere Verarbeitungsprozesse eignen. Die Bemühungen führen zu Endprodukten bzw. Obstsorten, die sich durch ihren außergewöhnlichen Geschmack und hohe Qualität von der Massenproduktion abheben.

Es erfolgte eine Überprüfung in Form einer Obstverkostung. Dabei wurden das Obst und die verarbeiteten Produkte der drei Partnergemeinden untersucht, um nähere Informationen über die Vorlieben der Konsumenten zu erhalten. Durch den Kauf von traditionellen Obstsorten, leistet jeder Einzelne einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaften mit Obstgärten sowie zur Sicherung von Arbeitsplätzen in den Berggebieten.