Ein zwischen dem Adriatischen Meer und dem schroffen karstischen Vorgebirge eingebettetes Grenzgebiet, das von den Düften der mediterranen Vegetation umhüllt ist, und wo die Luft so rein ist, wenn die Bora weht. Das ist die Gegend um die Hafenstadt Triest. Im östlichsten Eck der nördlichen Adria herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. In der mitteleuropäischen Stadt Triest gibt das Meeresblau den Ton an, weil die Stadt der Adria entgegenkommt. Beispielgebend dafür ist etwa die Piazza dell'Unità, dem weltweit wohl eindrucksvollsten Platz, der direkt am Wasser liegt.

Typus Freilichtmuseum

Römischen Spuren auf dem Hügel von San Giusto, zwischen Kathedrale und Schloss, die Altstadt "Cavana" mit den Top-Lokalen für Aperitifs in den engen Gassen und Canal Grande im habsburgische Borgo Teresiano: in der Fußgängerzone im Herzen der Stadt Triest pulsiert das Leben. Sehenswert sind die viele Museen, wie beispielsweise die edlen Wohnsitze Museo Revoltella, Sartorio oder das Teatrale, aber auch der Leuchtturm (seit April am Wochenende wieder geöffnet) und das "Klein-Berlin", genauer gesagt die Tunnelanlage des Zweiten Weltkriegs.

Meisterhafte Architektur

In Triest sind die Palazzi von neoklassischen, Jugendstil und eklektischen Stilelementen geprägt und bestehen harmonisch neben römischen Überresten, Gebäuden aus dem 18. Jh. und der Habsburgerzeit. Bei Spaziergängen, die täglich um 10.30 Uhr in italienischer und englischer Sprache oder mit dem Audioguide auch auf Deutsch angeboten werden, kann man sich mit auf eine interessante Entdeckungstour in dieser an der blauen Adria gelegenen mitteleuropäischen Stadt machen, die nicht nur hinsichtlich der Architektur Weltoffenheit zeigt. Sie ist auch ein Knotenpunkt der Religionen.

Die Samstagnachmittage (jeweils 16.30 Uhr) sind thematischen Besichtigungen vorbehalten. Im Wechsel werden die Touren "Triest – literarische Atmosphären" und "Triest – Mosaik der Kulturen" (Zeugnisse der vielfältigen Kulturen, Völker und Religionen) die beiden charakteristischen Aspekte dieser Stadt präsentieren. Die Besichtigungen sind mit der FVGCard kostenfrei, sowie auch die Mehrzahl der Museen.

Kaffeehaustradition

Die Kaffeeleidenschaft der Triestiner kommt in vielen Bräuchen rund um den Kaffeegenuss zum Ausdruck. Die ersten Kaffeeläden wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eröffnet. Von da an vermehrten sich die Kaffeeläden eines Triests, das schnell zum europäischer Handelsplatz avancierte.

Mit der Zeit schlug der kosmopolitische Geist der Stadt unterschiedlichste Charakterisierungen vor, jene für die Offiziere und hohen österreichischen Funktionäre, jene des Bürgertums, für die Geschäftsmänner und die Cafés für Literaten, die von James Joyce, Itala Svevo und Umberto Saba besucht wurden. Heute noch trifft man Claudio Magris und Veit Heinichen in den historischen Kaffeehäusern wie dem Caffè Tommaseo, Caffè San Marco, Caffè degli Specchi, Ex-Urbanis, Caffè Torinese, Caffè Stella Polare oder den bekannten Konditoreien wie Pirona und Bomboniera.

Aussichten aufs blaue Meer

In Triest nehmen die Leute jede Gelegenheit wahr, um ans Meer zu gehen und zu baden. Dementsprechend gut besucht sind die Uferpromenaden und Badeanstalten – umgangssprachlich "Bäder" genannt –, sei es um sich zu sonnen, im Meer zu baden oder auch nur einen Spaziergang zu unternehmen. Vom Pinienhain in Barcola bis Miramare und dem nahen Muggia und Sistiana ist Triest eine einzige Strandpromenade. Es gibt zahlreiche, zum Teil recht kuriose Badeanstalten wie das nahe der Innenstadt gelegene Bad Lanterna, auch "el pedocin" genannt, wo seit mehr als hundert Jahren eine drei Meter hohe Mauer das Männer- vom Frauen- und Kinderbad trennt. In Barcola am Meer sonnen sich die Triester in "Topolini" (Mäuschen) genannten Zementbuchten, die wie Mäuseohren geformt sind.