Mit diesem romantischen Platz, dem Tisch unter schattigen Bäumen im Olivenhain mit Blick auf das Meer und die Salinen, hätte jeder Filmregisseur seine Freude. Und natürlich auch die Besucher der Bio-Olivenölfarm Gramona in Seca nahe Piran, wo man bei einer Ölverkostung, begleitet von köstlichen Aufstrichen, lernt, dass die Bitterkeit des frischen Öls nichts mit der Säure, wohl aber mit Frische und Qualität zu tun hat.

Je bitterer und pfeffriger im Abgang, desto mehr gesunde Polyphenole hat das Öl, was typisch sei für die Sorte „Istrische Schönheit“, erklärt Nina Gramona, die von ihrer Mutter, einer Olivenölexpertin, viel gelernt hat. Riecht man an den hellgrünen Tropfen - erst nach einem halben Jahr wird die Farbe goldgrün -, steigt der herrliche Duft von frisch geschnittenem Gras in die Nase. Auf keinen Fall dürfe das Öl muffig, erdig oder ranzig riechen, betont Andrew Gramona, der 1300 Bäume auf drei Hektar biologisch bewirtschaftet und die Oliven mithilfe sauberer Netze sorgfältig erntet und rasch presst, bevor sie oxidieren.

Der Wein Malvasia, von dem es in der Gegend zahlreiche unterschiedliche Sorten gibt, mundet ebenfalls vorzüglich und man kann sich vorstellen, dass eine Feier an diesem Ort, an dem man auch tagsüber die Nachtigall schlagen hört, ein besonderes Erlebnis ist. Im Hintergrund kann man sogar den „Fischgarten“ im Meeresnaturreservat sehen, in dem Irena Fonda in biologischer Aquakultur ihren mittlerweile berühmten Branzino, den einzigen mit Herkunftsbezeichnung, kultiviert.

Bei einem Bootsausflug erklärt die ehemalige Medizinforscherin, deren Vater die Fische noch mit der Harpune einzeln fischte, dass die Babyfische in ihren Becken dreimal so viel Platz haben wie auf einer konventionellen Farm und per Hand gefüttert werden. „Die Fischbabys sind sehr vertrauensvoll, sie kennen uns“, schildert Irena Fonda, der es nicht auf die Größe, sondern die Gesundheit der Fische ankommt. So darf sich ein Wolfsbarsch vier Jahre Zeit nehmen, um 250 Gramm Gewicht zu erreichen. Verkauft wird er in einer Box mit Eis, wo er fünf Tage seine Totenstarre behält. So lange kann er als frisch gelten, erläutert die Expertin.

Bewusst genießen kann man einen Fonda-Branzino im Restaurant „Rizibizi“ zwischen Piran und Portoroz. Der innovative Familienbetrieb, der zu den Jeunes Restaurateurs gehört, ist auch berühmt für seine köstlichen Gerichte mit istrischen Trüffeln. Wie diese aufgespürt werden, kann man bei einer Trüffeljagd, die man beim lokalen Reisebüro Istra Terra buchen kann, erfahren.

Die Schwarze Sommertrüffel finde man in einer Tiefe von zwei bis drei Metern von April bis Oktober, die viel teurere Weiße Trüffel liege mindestens zehn Meter tief, erzählt Trüffeljägerin Sarah, die von der „sehr gehorsamen“ Lisa, einer Labrador-Hündin mit Border-Collie-Anteilen, begleitet wird. Im Eichenwald, wo die Trüffeln in Symbiose mit den Bäumen wachsen, schickt sie Lisa los.

Schnell wird sie fündig, Sarah hat die Trüffeln ja in der Nähe versteckt. Schon als Welpen werden die Hunde auf Trüffeln trainiert, indem man ihnen Trüffelöl ins Essen mischt. Später gehen sie mit den großen Hunden mit, um zu lernen. Bis der Hund nach etwa vier Jahren fertig ausgebildet ist, habe er fünf- bis zehntausend Euro gekostet, sagt Sarah.

Wenn man Glück hat und einem die Wildschweine nicht zuvorkommen, finde man pro Tag einen halben Kilo Trüffel, was je nach Angebot einen Wert von etwa 100 Euro darstelle. Wenn es im April viel regnet, sei das nicht gut, regnet es hingegen im Sommer, gebe es viele Trüffeln, erzählt Sarah.

Im idyllischen, von alten Handwerksgeräten geschmückten Restaurant „Na Burji“ in Nova vas nad Dragonjo, serviert Wirtin Oriella delikate Trüffelaufstriche und lässt sich dann bei der Zubereitung der Fuzi, der typischen istrischen Nudeln mit herrlicher Trüffelsauce, über die Schulter schauen.

Neben Butter, Olivenöl, Sauerrahm, Parmesan und einer Geheimzutat verwendet sie Fleur de Sel, Salz aus der obersten, mineralstoffreichen Salzkruste aus den Salinen von Secovlje. Wenn die frischen, duftenden Trüffeln über die Nudeln gehobelt werden, verspürt man Hunger nach mehr. Und weiß, man wird wiederkommen.

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