Für Hotels gelten ab 2021 neue Bestimmungen, wenn sie einer bestimmten Sterne-Kategorie angehören wollen. Die Kriterien werden alle sechs Jahre an neue Entwicklungen angepasst. Zum Beispiel der Rezeption muss nicht mehr unbedingt eine Person physisch anwesend sein, sie kann auch nur telefonisch erreichbar sein. Als Empfang gehen mitunter auch Notebook und Polstersitzgruppe durch.

Mit einem täglichen Restaurant-Angebot müssen etwa nur noch Fünf-Sterne-Betriebe aufwarten - doch auch da sind die Regelungen flexibler geworden: Ein unmittelbar in der Nähe des Hotels gelegenes Restaurant mit Zimmerrechnungsfunktion genügt.

Punkte für Nachhaltigkeit

Weiters erhalten Hotels, die sich der Sterne-Klassifizierung unterwerfen, künftig beispielsweise Extrapunkte für Ladestationen für Elektroautos oder -räder. Bargeldloses Bezahlen sowie WLAN im allgemeinen Bereich und in den Zimmern sind in allen Sterne-Kategorien ein Muss, ebenso wie Zahnbürste und Zahnpasta. Hygiene wird insgesamt noch größer geschrieben: Kopfpolsterfüllungen müssen nachweislich einmal jährlich gereinigt werden.

Künftig müssen auch Drei-Sterne-Hotels internationale Fernsehkanäle anbieten - bis dato war das nur im Vier- und Fünf-Sterne-Bereich zwingend vorgeschrieben. Zimmersafes hingegen sind mittlerweile Basisstandard und bringen daher weniger Punkte, damit die Hoteliers mehr Fokus auf neue Services legen. Viele Zusatzpunkte gibt es fortan, wenn man ein "Nachhaltigkeitslabel" nachweisen kann.

Wer die Kriterien festlegt

Einheitliche Vorgaben setzt die Hotelstars Union (HSU) fest, der mittlerweile 17 Länder angehören und deren Generalsekretariat im Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) angesiedelt ist. Die Mitgliedsländer der Hotelstars Union haben sich auf einen neuen Kriterienkatalog für die Sterne-Kategorisierung geeinigt. Die Übernahme in die einzelnen Länder per 1. Jänner 2021 ist dann nur noch ein Formalakt.

Nach einheitlichen, europaweit harmonisierten Kriterien der HSU besternen neben den Gründungsländern Deutschland, Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz, Tschechien und Ungarn mittlerweile auch Belgien, Dänemark, Estland, Griechenland, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta und Slowenien ihre Beherbergungsbetriebe. Potenzielle Partner sind laut Wirtschaftskammer Frankreich, Italien und Polen, ebenso wie Aserbaidschan, Georgien und die Slowakei. Die Hotelklassifizierung vom Ein-Stern- bis zum Fünf-Sterne-Betrieb erfolgt freiwillig und soll den Gästen Transparenz und Sicherheit bieten - sie sollen schon beim Buchen wissen, welches Zimmerniveau sie erwartet.

Hierzulande sind derzeit rund 7000 Hotels mit Sternen versehen. Insgesamt gibt es in Österreich rund 15.200 Beherbergungsbetriebe (inklusive Pensionen, Gasthöfen etc.).

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