Der für alle Besucher verpflichtende Alkoholtest und die ihn begleitenden launigen Kommentare nehmen etwas von der Anspannung, die manche in der Runde sichtbar übermannt hat. 134 Meter Fallhöhe runter ins Meer sind dann doch nicht nichts.

So hoch – bis zum Scheitelpunkt des Brückenbogens – führt die bevorstehende dreieinhalbstündige „Bridge-climb“-Tour auf die stadtbildprägende Hafenbrücke in Sydney. Nach dem Alkomatblasen muss man noch in einen mausgrauen, an Raumschiff-Enterprise-Uniformen erinnernden Overall schlüpfen, Uhr, Ohrstecker, Ringe, Fotoapparate, Handys und alles andere abgeben, was einem sonst noch so runter auf den tief unter einem achtspurig dahinbrausenden Verkehr fallen könnte. Sicher ist sicher.

Deshalb auch der Klettersteig-Karabiner und das Sicherungsseil, an dem es dann durch und auf und entlang der 52.800 Tonnen schweren Stahlkonstruktion der 1932 nach achtjähriger Bauzeit eröffneten Brücke geht. Am bis zu eineinhalb Meter breiten Stahlträger bieten sich atemberaubende Aussichten auf Opernhaus und Hafenbecken – zweifelsfrei eine der spektakuläreren Aktivitäten in Australiens urbaner Herz-Lungen-Maschine.

Will man zu einem der seit 1998 vier Millionen Brückenkletterern werden, muss man sich allerdings beeilen. Das (Ab-)140-Euro-Abenteuer ist nur noch im September möglich.