Achtung, Zug fährt ab, heißt es in Moskau - und schon geht sie los, die Reise mit der längsten Eisenbahn der Welt. Nach Sergijew Possad passiert man Jaroslavl und Nischnij Nowgorod, die drittgrößte Stadt Russlands. Nach Perm, dem Geburtsort des Nobelpreisträgers Boris Pasternak, nähert sich der Zug dem Ural. Danach folgt die flache Landschaft des sumpfigen Tjumener Gebiets. Nach Omsk geht es nach Novosibirsk.
Jenissej. Nach Krasnojarsk quert die Bahn die mächtige, preisgekrönte Eisenbahnbrücke über den Jenissej, immerhin der wasserreichste Fluss der Erde. Omnipräsent in dieser Gegend: Datschas, die den europäischen Schrebergärten ähneln und meist mit einer Banja, einer Sauna, in der sich die Russen mit Birkenzweigen gegenseitig den Schweiß aus den Poren peitschen, ausgestattet sind.
Reich verziert. Nach weiteren 1000 Kilometern erreicht der Zug Irkutsk. Obwohl 1879 mehr als 3000 Holzhäuser einem Brand zum Opfer fielen, prägen auch heute noch reich verzierte Gebäude aus diesem natürlichen Material das Stadtbild. Mit einem Volumen von rund 23.000 Kubikkilometern ist der Baikalsee das größte Süßwasserreservoir der Erde. Am Südufer liegt Ulan-Udé, wo die Transmongolische Eisenbahn nach Peking abzweigt.
Wandernde Hauptstadt. Erst 1778 wurde die endgütige Lage von Ulan Batar, der Hauptstadt der Mongolei, festgelegt. Zuvor war die Hauptstadt auf Wanderschaft - wie die Mongolen selbst. Südlich der Stadt führt die Reise durch Bergsteppen mit weidenden Viehherden, Yaks, Wildpferden und Jurten, ehe die Ausläufer der Wüste Gobi und die Chinesische Mauer gekreuzt werden. Zu Ende geht die abenteuerlichen Fahrt in Peking.