Donnerstagvormittag am Wiener Heldenplatz: Nach eineinhalb Stunden Verspätung und reichlicher Verwirrung, wann die Kutsche nun wo eintreffen würde, war es endlich soweit - das historische Postkutschengespann aus Triest erreichte nach viertägiger Reise die Bundeshauptstadt. Pünktlich um 10.00 Uhr hatten sich Schaulustige und Fotografen vor der Hofburg getummelt und auf die Kutschen gewartet. "Da werden wir gleich sagen, dass die Post unpünktlich ist", witzelte ein älterer Herr schon nach nur wenigen Minuten.

Zwanzig Minuten später kamen unter den Wartenden erste Zweifel auf. "Wer weiß, ob die überhaupt hierher kommen", fragte sich eine ältere Dame. Gegen 11.00 Uhr hatten die meisten Schaulustigen schon enttäuscht das Handtuch geworfen - "jetzt haben wir ganz umsonst auf die Pferdchen gewartet", meinte eine Frau traurig, bevor sie sich auf den Heimweg machte.

Kurz vor 11.30 Uhr hatte das Warten ein Ende: Fanfaren ertönten und die fünf historischen Kutschen, allen voran ein Vierergespann, zogen in Polizeibegleitung durch das Michaelertor auf den Heldenplatz. Aus der Handvoll übrig geblieben Fans wurde rasch eine riesige Menschenmenge, die sich mit ihren Fotoapparaten um Wagen und Pferde drängten. Autogramme mussten geschrieben werden, die Zeit war jedoch knapp.

Die Reise sei so wie erwartet gewesen, sagte ein Kutscher zur APA, auch wenn viele Tücken und vor allem starke Steigungen in Slowenien den Weg erschwert hätten und auch schlechtes Wetter Kutschern und Pferden nicht erspart geblieben war. Ob er die Reise wieder machen würde? "Sofort", betonte der Kutscher und machte sich auf zu der vermutlichen letzten Etappe - den Weg zum Rathaus.