Plastik ist überall - in unseren Küchen, den Badezimmern und Vorratsschränken. In der Fastenzeit versucht Redakteurin Sarah Ruckhofer, auf Wegwerfplastik so gut es geht zu verzichten. Da das kaum möglich ist, haben wir Sie, liebe Leser, um Tipps zur Plastik-Vermeidung im Alltag gebeten. Dutzende Mails und Briefe gingen dazu ein - hier veröffentlichen wir eine Übersicht.

Die besten Tipps unserer Leser:

  • Plastik ist so wertvoll, dass ich Sprühflaschen x-mal mit Schmierseifenlauge wiederbefülle. Damit lässt sich fast alles putzen.
    Claudia Maier, Ebersdorf
  • Statt Plastikwindeln sollten sich Eltern mit dem Thema Ausscheidungskommunikation beschäftigen und Stoffwindeln verwenden.
    Jasmin Herzog, Hitzendorf
  • Mein neuestes Produkt ist die Haarseife, plastikfrei verpackt. Die Nachfrage hat mich etwas überrollt.
    Monika Winkler, Kräutermanufaktur Modali, Poggersdorf
  • Mein Tipp: Bei unsinnigen Plastikverpackungen die Verkäufer oder Geschäftsführer drauf ansprechen. Etwa bei geschnittenen Radieschen.
    Karin Moro, Graz
  • Ich verwende die leeren Plastikbehälter von Katzen-Knuspertaschen zum Einfrieren für Fleisch meiner Katze. Auch spülmaschinentauglich!
    Elfriede Strohmayer, St. Bartholomä
  • Jutesack zum Brotkauf mitnehmen, Gebäck in Stoffsackerln einfrieren, Gefrierbeutel abwaschen und
    wiederverwenden.
    Birgit Puschnik, Graz-Wetzelsdorf
  • Angespornt durch ihren Plastikfrei-Versuch, gibt es jetzt fünf Sorten unserer hausgemachten Nudeln in Gläsern zu kaufen.
    Familie Reitzer-Ferl, Vasoldsberg (Verkauf ab Hof in Vasoldsberg, am Bauernmarkt in Andritz (Dienstag und Samstag),am Hofbauerplatz in Eggenberg (Mittwoch und Samstag) und am Kaiser Josef Platz (Mittwoch, Freitag und Samstag)
  • Man kann mit Kleinigkeiten anfangen! Wattestäbchen ohne Plastikstab gibt’s bei DM.
    Patrick Galster, München
  • Bei Hubmann in Stainz kann man Putzmittel wieder befüllen.
    Romana Strohmaier, St. Martin im Sulmtal
  • Ich zeige in Workshops, wie man bei Kosmetikprodukten von Plastik wegkommt. Die Verpackungen sind aus Glas.
    Monika Farkas, St. Radegund
  • Wir stellen auf unserem Biohof Greiml Wachssackerl für Salatkauf oder Brot her und recyceln auf diese Weise alte Baumwollstoffe.
    Familie Leitner, Wald/Schoberpaß
  • Auf beechange.at gibt’s plastikfreie Alternativen. Im Badezimmer bin ich auf Ringana umgestiegen.
    Eva Maria Haydn-Falkenburg, Deutschlandsberg
  • Viele Cremen lassen
    sich mit Sheabutter, Bienenwachs und ätherischen Ölen selbst machen. Ganz viele Rezepte findet man bei „zero waste“.
    Ulrike Söllner, Knittelfeld
  • Statt Plastiksackerl steckt in unserem Restmüllkübel jetzt die „Kleine Zeitung“. Das Papier gleicht Feuchtigkeit gut aus.
    Doris Maier, Mureck
  • Ich kann die Seite „Smartikular“ empfehlen. Genial finde ich zum Beispiel das selbst gemachte Deo aus Kokosöl.
    Sabine Clima, Pubersdorf

Weitere nützliche Ratschläge:

  • Brot und Gebäck nur beim Bäcker kaufen, der es unverpackt in mitgebrachte Stofftaschen gibt (Ulrike Söllner, Knittelfeld)
  • Zur Müllvermeidung habe ich dazu meine Abschminkpads in mehreren Varianten selber gemacht. Sie funktionieren wunderbar! (Doris Maier, Mureck)
  • Ich empfehle das Buch für umweltfreundliches Putzen: „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“.  Da sind sämtliche Mittel zum selbermachen für Küche, Bad und und und….. und alles umweltfreundlich! (Theresia Böhm, Graz)
  • Naturjoghurt gibt es im Pfandglas (etwa bei Spar, sogar aus der Steiermark). Dieses würzen, durch ein Tuch abfiltern, das  ergibt wunderbaren Frischkäse. Unverpackt und ohne Zusatzstoffe! (Ulrike Söllner, Knittelfeld)
  • Meine Tipps: das Buch „Grüner putzen“ von Ines Hermann, daraus habe ich die Anleitung für Küchentücher statt Wetex zur Hand-Geschirrspülung. Die Tücher gebe ich zur Wäsche, und die halten bei mir schon beinahe zwei Jahre, Ende ist nicht in Sicht. Das Baumwollgarn stammt von Pagro (Gepäckschnur). Ein guter Tipp ist auch das Geschirrspülmittel aus Efeublätter! (Theresia Böhm, Graz)
  • Ich bin überzeugte Selbstrührerin meiner Kosmetik. Ich habe nie gerne die Tiegel gekauft, und als mir die ganzen Erdölprodukte bewusst wurden, war es besiegelt. Ich mache Gesichtscremen und Gesichtswasser, Abschminköl, Reinigungsfluid und Bodylotion selber. Mittlerweile fülle ich alles in mehrfach verwendbare Glastiegel ab, das ist sinnvoller und schöner. (Doris Maier, Dipl. Kräuterpädagogin, Mureck. Kontakt: www.zuhauseimkraeuterglueck.at)
Selbstgemachter Spray
Selbstgemachter Spray © Maier
  • Neutrale Glas-Sprayflaschen sind gut wiederbefüllbar (ich bestelle bei Naturschönheit). In der abgebildeten (siehe oben) habe ich einen Insektenschutzspray für den Sommer gemacht. Auch einen Raumspray, Erfrischungsspray fürs Gesicht oder Parfumspray kann man sehr leicht zubereiten. Der Sprühkopf ist zwar aus Plastik, ich glaube, das geht technisch gar nicht anders, aber man verwendet ihn viele Jahre. Leider sind gekaufte Sprayflaschen der Firmen meistens nicht abschraubbar und somit nicht wiederbefüllbar (ein absolutes No-Go). Seit dem Vorjahr verwenden wir Roll-on aus Glas für Insektenstiche oder als Kopf-weh-Roll-on oder als Parfumstift. Diese gibt es nicht nur mit dem Plastik-Kugerl, sondern auch schon mit einer Stahlkugel. Alle sind wiederbefüllbar. Wunderbar!

Und noch mehr tolle Tipps:

  • Zur Müllvermeidung verwende ich gerne ein Produkt der Firma "Lush". Es ist eine Seife zum Haarewaschen, mit der ich (kurzhaarig) so ungefähr ein Jahr lang auskomme. Die Verpackung besteht aus einer kleinen Blechdose, die nach Gebrauch zweckentfremdet (für Kleinkram) Verwendung findet. (Christine Pichler, Judenburg)
  • Milch beim Bauern kaufen, ein bis zwei Tage in einem großen Topf gekühlt stehen lassen. Es setzt sich Rahm ab, vorsichtig abschöpfen, so hat man unverpacktes Schlagobers (Ulrike Söllner, Knittelfeld)
  • Die Firma "DeSpar" bietet Nudeln im Karton an! (Martina Lesch)
Selbst gemachte Abschminkpads
Selbst gemachte Abschminkpads © Doris Maier
  • Taschentücher im Karton kaufen und/oder Stofftaschentücher verwenden, Nudeln von Barilla gibt's im Karton, kleine Frotteetücher zum Abschminken nehmen (gibt es in der Babyabteilung oder einfach ein dünnes Handtuch zerschneiden), Milch mit der Milchkanne vom Milchautomaten holen und nach dem Abkochen in Glasflaschen füllen, diese wiederverwenden! Stoffservietten oder Moltontücher verwenden (geht auch als Ersatz für Küchenrolle), Strohhalme aus Edelstahl, Geschenke in Stoff verpacken. (Birgit Puschnik, Graz-Wetzelsdorf)
  • Meine Empfehlung fürs Plastiksparen: weniger Einkaufen, und wenn dann auf Qualität achten (bio, fair, regional) das spart noch viele andere Ressourcen ist höchstwahrscheinlich auch noch gesünder. (Florian Hubmann, er führt das Kaufhaus Hubmann in Stainz)
  • Buchtipp: Von Sandra Krautwaschl, "Plastikfreie Zone", jede Menge Tipps zur Vermeidung von Plastik und im Anhang jede Menge Adressen und Bezugs Quellen (Dorothea Wolf, Eichbaum, Pischelsdorf)
  • Ich kaufe regelmäßig in den Bioläden der Familie Matzer in Graz ein: Bioladen Sparbersbachgasse oder Kornwaage am Hasnerplatz. Dort muss man Plastik wirklich suchen - vielleicht sind ein paar Kosmetika in Plastikflaschen verpackt, alles andere ist plastikfrei. Die Milchprodukte sind im Mehrwegglas, Säfte ebenso. Auch in der Knospe in der St. Peter Hauptstrasse ist das so - und Matzer hat auch in Gleisdorf ein großes Geschäft. (Elisabeth Pölzleitner, Graz)